Börsengang im Juni

15.04.1999

MÜNCHEN: Der Gang an die Börse ist in zwei Monaten fällig, die Expansionsstrategie steht: Dienstleister Brain Force Software schlägt neue Wege in seiner 16jährigen Unternehmensgeschichte ein.Im Juni ist es soweit. Mit der in Wien ansässigen Brain Force Software AG wird das erste österreichische Unternehmen den Neuen Markt in Frankfurt bereichern. Noch sind die konkreten Fakten dazu aber dürftig. Bekanntgeben kann Vorstandschef und Gründer Helmut Fleischmann bislang nur, daß einer der Konsortialführer die DG Bank ist, daß in den kommenden Wochen zwei Kapitalerhöhungen stattfinden und daß insgesamt 30 Prozent des Aktienkapitals in den Freiverkehr gehen. Fleischmann selbst, bislang Alleineigentümer des Unternehmens, wird zwischen 10 und 15 Prozent seiner Aktien abgegeben.

Für den Börsengang fühlt sich der Software- und Servicespezialist bestens gerüstet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1998 konnte Brain Force seinen Umsatz um rund 50 Prozent von 37,5 auf 56,31 Millionen Mark steigern. Der Gewinn vor Steuern legte von 1,82 auf 4,38 Millionen Mark zu. Wachstumsraten, die man auch in den kommenden Jahren weitgehend durchhalten will. Große Hoffnung setzt Fleischmann dabei auf das Internet-Business, das neben den Bereichen Consulting (steuert bislang 80 Prozent zum Gesamtumsatz bei) und Softwaredistribution zu einem weiteren Standbein werden soll. Dafür wurde mit "Webl@b" unlängst eine eigene Division aus der Taufe gehoben. Sie soll vor allem die Anwendung und Wartung von E-Business-Systemen übernehmen.

Darüber hinaus sind auch reichhaltige Akquisitionen ins Visier genommen. Schließlich, meint Fleischmann, heiße es, das Geld aus dem Börsengang auch auszugeben. Über Firmenzukäufe sollen sowohl das Internet-Engagement als auch das Auslandsgeschäft forciert werden. Bislang erwirtschaft Brain Force seinen Umsatz zu jeweils 50 Prozent in Deutschland und in Österreich. (bk)

Brain-Force-Chef Helmut Fleischmann liebäugelt mit jeder Menge Akquisitionen.

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