Brinkmann-Kette beantragt Insolvenz

05.02.2001
Ende vergangener Woche hat das Hamburger Handelsunternehmen Ernst Brinkmann KG ein Insolvenzvefahren beantragt - und damit die Branche geschockt.

Ende vergangener Woche hat das Hamburger Handelsunternehmen Ernst Brinkmann KG ein Insolvenzvefahren beantragt - und damit die Branche geschockt. "Das haut mich vom Sessel! Brinkmann stand eigentlich nicht auf unserer Todesliste. Die Läden waren nicht so schlecht wie beispielsweise die Ex-Escom- oder manche Vobis-Geschäfte", so ein Wettbewerber. Auch PC-Spezialist -Vorstand Frank Roebers hat nicht mit der Zahlungsunfähigkeit des 1929 gegründeten Unternehmens gerechnet: "Brinkmann war ein solides Familienunternehmen mit guter Kapitalausstattung und ist nicht durch Rambo-Aktionen aufgefallen."

Trotzdem hat vergangenen Freitag der Hamburger Rechtsanwalt Burckhardt Reimer als vorläufiger Insolvenzverwalter ein Büro in der Brinkmann-Firmenzentrale bezogen. Als Gründe für die Zahlungsunfähigkeit nennt die Technikkaufhaus-Kette gegenüber der "Financial Times Deutschland" "konjunkturelle Einbrüche" und "starke Expansion", die das Eigenkapital und die Liquät aufgebraucht hätten.

So habe Brinkmann 1997 die Elektronikkette Top Tec gekauft, die sich einem Insider zufolge als ein "unrentabler Sanierungsfall" entpuppte. Ein Sanierungskonzept der Dresdner Bank und der Lieferanten sei gescheitert, weil nichthaftende Gesellschafter die nötigen Kapitalerhöhungen nicht aufgebracht hatten.

Indes laufe der Geschäftsbetrieb in allen Bereichen weiter, so das Unternehmen. Brinkmann beschäftigt zur Zeit nach eigenen Angaben "mehrere tausend Mitarbeiter" in 41 Filialen in Norddeutschland. Mögliche Kaufinteressenten sind laut "Financial Times Deutschland" Metro, Kingfisher und Walmart. Metro als Interessent kann allerdings ausgeschlossen werden. Immerhin war man erleichtert, als man Vobis losgeworden war. (kj)

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