Latenter Bauchschmerz

Als Alternative zu einem großen Messeauftritt in Hannover nutzt mancher Distributor sein Verhältnis zu den Herstellern und stellt sich auf deren Stand unter. So macht es beispielsweise die Bluechip AG, die ihre CeBIT-Auftritte der Vergangenheit kritisch berachtet, aktuell mit Actidata. "In der CeBIT-Historie der vergangen drei bis fünf Jahre haben wir, wenn überhaupt, eher den Ansatz mit Spezialthemen wie Hardware für Fotoanwendungen oder Industrielösungen verfolgt und waren mit den Ergebnissen auch nur mittelmäßig zufrieden", blickt Hubert Wolf, Vorstandsvorsitzender der Bluechip AG, zurück und erörtert die gemachten Erfahrungen: "Die Motivation eines eigenem Standes, größer als größer 100 qm Ende der 90er/Anfang 2000er war im wesentlichen dadurch geprägt, dabei zu sein , weil alle dabei sind und demzufolge kein Negativimage erzeugt werden sollte. Die eigentlichen Kosten von 300 bis 400 DM pro Kontakt bei Gesamtinvestitionen im sechsstelligen Bereich stellten sicherlich damals schon eine Schmerzgrenze dar. Die Kontakte waren im Wesentlichen durch Bestandkunden bestimmt, die CeBIT eher als Kommunikations- denn als Auftragszeichnungsplattform verstanden. Neue Impulse waren schwer messbar, sodass immer ein latenter Bauchschmerz zur Sinnhaftigkeit einer CeBIT-Teilnahme bestand. Trotzdem wurden auch nachweisbar interessante Neukunden mit Projektpotential akquiriert, die ohne den CeBIT-Auftritt nicht hätten gebunden werden können." (bw)