Bruce Claflin verlässt 3Com

13.01.2006
Nach fünf Jahren als Chief Executive Officer (CEO) wird Bruce Claflin den Netzwerker 3Com verlassen. Er werde sein Amt niederlegen, sobald ein Nachfolger gefunden sei, teilte 3Com

Nach fünf Jahren als Chief Executive Officer (CEO) wird Bruce Claflin den Netzwerker 3Com verlassen. Er werde sein Amt niederlegen, sobald ein Nachfolger gefunden sei, teilte 3Com mit. Der Manager werde dann das Unternehmen noch ein halbes Jahr beraten.

Claflin, seit 1998 als Präsident bei dem Netzwerker, war maßgeblich an wichtigsten Entscheidungen des einstigen Cisco-Konkurrenten beteiligt. So votierte er im Jahr 2000 für den spektakulären Ausstieg aus dem Enterprise-Geschäft - ein Schritt, der 3Coms Reputation jahrelang beschädigt hat. Er verantwortete diverse Produktentscheidungen, etwa die Entwicklung des Internet-Tablet-Flops Audry, ebenso den Abschied von der Carrier-Abteilung CommWorks und die Positionierung des Netzwerkers als SMB-Anbieter. In seine Zeit fiel der Börsengang von PDA-Anbieter Palm. Auf der Habenseite Clafflins stehen die Rückkehr in das Enterprise-Geschäft Ende 2003 durch das Joint-Venture mit dem chinesischen Netzausrüster Huawei und der Zukauf des Sicherheitsanbieters TippingPoint.

In den vier Jahren seines CEO-Daseins konnte 3Com nie schwarze Zahlen schreiben, doch immerhin seine Verluste von auf zuletzt 195 Millionen Dollar im Fiskaljahr 2005 (Ende: 31. Mai) verringern. Im Fiskaljahr 2004 betrug der Verlust 349 Millionen, im Jahr 2003 283 Millionen und im Jahr 2002 596 Millionen. Parallel dazu entließ 3Com Jahr für Jahr Mitarbeiter, so dass die Company heute mit 3.500 Mitarbeitern statt mit 12.000 im Jahr 2001 arbeitet. Der Netzwerker will eigenen Angaben zufolge im Jahr 2007 operativ profitabel wirtschaften.

Kein Wunder, dass Analysten deutlichen Handlungsbedarf bei 3Com sehen. "3Com muss überdenken, wo es in die Produktlandschaft passt", erklärt Jeff Evanson von Sanford Bernstein. (wl)

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