BSA mobilisiert Händler

12.03.1998

MÜNCHEN: Mit Power sollen die Händler in den Kampf gegen die Software-Piraten ziehen. Und damit sie das nicht ohne Waffe tun müssen, gibt ihnen die Business Software Alliance (BSA) das "Powerkit" in die Hände - eine Argumentationshilfe im Gespräch mit dem Kunden. Ab Dezember wird bundesweit für die kostenlose Info-Mappe geworben."Es geht nicht darum, den Kunden zu überführen, sondern ihm zu helfen, das Software-Problem in seinem Unternehmen in den Griff zu bekommen", macht Frank Steinhoff, Sprecher der BSA für Zentraleuropa und Geschäftsführer von Adobe Systems, deutlich. Im "Powerkit" findet der Software-Verkäufer deshalb neben Beispielen von Unternehmen, deren Einsatz von illegaler Software bewiesen und bestraft wurde, auch eine Checkliste für den Softwarebestand und Hilfen für das Software Management. Woran man Fälschungen erkennt und wie sich ihr Einsatz auswirken kann, wird in den Materialien ebenfalls erklärt.

Über die Arbeit der BSA hat ComputerPartner regelmäßig berichtet (unter anderem Ausgabe 8/97, Seite 30, und 23/98, Seite 19). Jetzt zeigt eine europaweite Umfrage der Piratenjäger, daß die Aufklärungsstrategie erste Früchte trägt. Denn viele der befragten Unternehmen schätzen den Einsatz von illegaler Software ähnlich schwerwiegend ein wie Steuerhinterziehung. Über deutsche Unternehmen erfährt man in der Studie außerdem, daß 89 Prozent der Befragten über Softwarelizenzierung Bescheid wissen und 58 Prozent regelmäßige Kontrollen durchführen. Elf Prozent kontrollieren hingegen nie - und 25 Prozent wußten dazu gar nichts zu sagen. Dennoch bewerten die Deutschen die Softwarepiraterie als schweres Vergehen. Die meisten Schuldigen werden von 50 Prozent der Befragten beim Management vermutet, 25 Prozent bezichtigen die Angestellten als Hauptverursacher. Das beste Mittel gegen die Piraterie sehen 75 Prozent in der Aufklärung. Aber auch eine aktive Kontrolle durch die Software-Industrie erachten 76 Prozent der Verantwortlichen als legitim - und selbst mit Polizeieinsätzen könnten sich 31 Prozent der Befragten abfinden. (via)

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