Mobilfunk vor Festnetz

Bundesbürger telefonieren erstmals mehr mobil

15.05.2019
Das Telefonieren wird immer mobiler. 2018 haben die Deutschen erstmals mehr vom Handy als vom Festnetztelefon angerufen. Für die schnelle Kurznachricht per SMS wird das Handy aber kaum noch genutzt.
2018 haben die Deutschen erstmals mehr vom Smartphone als vom Festnetztelefon angerufen.
2018 haben die Deutschen erstmals mehr vom Smartphone als vom Festnetztelefon angerufen.
Foto: gpointstudio - shutterstock.com

Beim Telefonieren laufen Smartphone und Handy dem Festnetzanschluss immer mehr den Rang ab. Im vergangenen Jahr telefonierten die Bundesbürger nach Angaben der Bundesnetzagentur erstmals mehr mobil als "klassisch". Rund 119 Milliarden abgehende Gesprächsminuten zählte die Behörde für 2018 im Mobilfunk. Im Festnetz gab es nur noch 107 Milliarden Gesprächsminuten. Zum Vergleich: Vier Jahre zuvor hatten die Menschen in Deutschland noch mehr als 150 Milliarden Minuten von festen Anschlüssen telefoniert.

Seit dem Wegfall der Roaming-Gebühren in der EU greifen auch Urlauber häufiger zum Smartphone für den Anruf in der Heimat. Das mit deutschen Mobilfunkverträgen im Ausland genutzte Datenvolumen stieg 2018 auf rund 66,4 Millionen Gigabyte, das ist fast doppelt so viel wie 2017.

Bei Telefonaten aus dem EU-Ausland betrug das Plus 14 Prozent auf etwa 2,9 Milliarden Gesprächsminuten, wie es im Jahresbericht der Bundesnetzagentur heißt, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Roaming-Gebühren, die Telefonieren und Surfen im Internet teuer gemacht hatten, waren zum 15. Juni 2017 entfallen.

Durchschnittlich nur noch fünf SMS pro Monat

Nachrichten per SMS werden in Zeiten von WhatsApp und anderen Messengerdiensten deutlich weniger verschickt. Im Durchschnitt sind es pro SIM-Karte nur noch fünf Kurzmitteilungen im Monat. Insgesamt tippten die Handybesitzer im vergangenen Jahr 8,9 Milliarden Mitteilungen, fast 14 Prozent weniger als 2017. Auf dem Höhepunkt der SMS-Ära im Jahr 2012 waren es noch fast 60 Milliarden.

Weiter zugenommen hat der Bestand an SIM-Karten, über die ein Mobiltelefon ins Netz kommt. Ende 2018 gab es in Deutschland 137 Millionen dieser Chipkarten, zwei Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Statistisch entfallen damit auf jeden Einwohner 1,7 Karten. Viele dieser Karten werden allerdings nicht regelmäßig genutzt, sondern stecken in Zweit- oder Drittgeräten.

Die Zahlen der Netzagentur zeigen auch, dass in Fabriken und Werkstätten das Internet immer wichtiger wird. Ende 2018 wurden demnach 23,1 Millionen SIM-Karten für die Datenkommunikation zwischen Maschinen eingesetzt. Das waren 5,5 Millionen Karten mehr als ein Jahr zuvor. (dpa/rs/rw)

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