Business Digital: Goldesel für Schnellentschlossene?

10.04.1996
KARBEN: Wer hätte das gedacht - elektronische Märkte werden schon bald die Geschäftswelt revolutionieren. Das ist in knappen Worten das Fazit, das sich aus der neuen Studie "Business Digital", vorgestellt von Diebold und Bertelsmann-Tochter Telemedia, ziehen läßt.Insgesamt wurden für die Studie mehr als 200 im Online-Business tätige Unternehmen aus Deutschland, den USA, Frankreich, England, Korea, Japan und Singapur hinsichtlich ihrer Aktivitäten untersucht. Das Studiengespann sieht sich als Vorreiter in Sachen digitaler Geschäfte, weil im Gegensatz zu anderen Studien "hier wichtige Elemente weitergedacht werden". Dazu zählt man das Kundenmanagement sowie Fragen der Kundengewinnung und Kundenbindung oder auch der Produktgestaltung und des Prozeßmanagements.

KARBEN: Wer hätte das gedacht - elektronische Märkte werden schon bald die Geschäftswelt revolutionieren. Das ist in knappen Worten das Fazit, das sich aus der neuen Studie "Business Digital", vorgestellt von Diebold und Bertelsmann-Tochter Telemedia, ziehen läßt.Insgesamt wurden für die Studie mehr als 200 im Online-Business tätige Unternehmen aus Deutschland, den USA, Frankreich, England, Korea, Japan und Singapur hinsichtlich ihrer Aktivitäten untersucht. Das Studiengespann sieht sich als Vorreiter in Sachen digitaler Geschäfte, weil im Gegensatz zu anderen Studien "hier wichtige Elemente weitergedacht werden". Dazu zählt man das Kundenmanagement sowie Fragen der Kundengewinnung und Kundenbindung oder auch der Produktgestaltung und des Prozeßmanagements.

Für 1997 erwartet man das Zusammenwachsen multimedialer On- und Offline-Dienste wie CD-ROM, Internet und digitales TV. Laut Diebold werden bereits 1998 rund sechs Millionen Personen in Deutschland Online-Dienste häufig und regelmäßig nutzen.

Zusammenwachsen der Märkte

In vier Jahren sollen in Deutschland laut Diebold 17 Prozent aller Privatpersonen online erreichbar sein. Rund 30 bis 50 Milliarden Mark an Waren- und Dienstleistungsumsatz, immerhin drei bis fünf Prozent des Gesamtumsatzes, werden von dieser Klientel erwartet.

Relevant für diesen Umsatz seien vor allem die Branchen Hard- und Software, Verlage/Medien, TK, Handel und Touristik. Als treibende Kraft für die stärkere Online-Akzeptanz gegenüber dem traditionellen Vertrieb sieht die Studie vor allem Vorteile für Kunden wie höhere Verfügbarkeit, geringerer Zeitaufwand und Markttransparenz.

Große Bedeutung käme regionalen Online-Angeboten zu, die das Internet als Grundlage nutzen. Die für elektronische Märkte charakteristische digitale Kommunikation mit Konsumenten macht nämlich einige Schritte in der traditionellen Prozeßkette vom Lieferanten zum Kunden überflüssig. So entfällt beispielsweise die Steuerung des Vertriebs. Die Akquisition erfolgt in völlig neuer Form, da die Aktion bei digitalen Geschäftsbeziehungen vom Konsumenten ausgeht.

Herausforderung an deutsche Unternehmen

Auch eine Auftragsbearbeitung ist nicht mehr nötig: der Konsument wählt sich in das System ein, nennt seinen Wunsch, erhält ein Angebot, bei dem bereits die Erfüllbarbarkeit des Wunsches überprüft wurde, bezahlt elektronisch und bekommt die gewünschte Ware. Zwar wird der "electronic commerce" den Handel und Vertrieb klassischer Prägung auch in ferner Zukunft nicht vollkommen verdrängen. In gewissen Bereichen wird es allerdings zu starken Substitutionseffekten kommen.

"Multimedialer Vertrieb ist immer profiterhöhend", schätzt Dr. Jens Gutsche, Leiter Vertrieb bei Bertelsmann Telemedia in Gütersloh, die Situation ein.

Schnelles Handeln erforderlich

Doch in zwischenzeitlich schon gewohnter Art und Weise wäre das Aufzeigen positiver Trends nicht komplett, wenn nicht auch ein Warner zu Wort kommt. "Wenn die deutschen Unternehmen sich dieser Herausforderung nicht schleunigst stellen, wird der hiesige Markt durch ausländische Anbieter erschlossen und ein beträchtlicher Teil der Wertschöpfung in Vertrieb und Logistik sowie im Handelsbereich in Deutschland vernichtet", so Diebold-Geschäftsführer Ulrich Sempf.

Die 136 Seiten umfassende Studie kann zum Preis von 950 Mark bei Diebold bezogen werden, Telefon 06196/903-343, Fax 06196 / 903-464.

Frank Gotta

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