CD- und DVD-Rohlinge

CD/DVD-Riese Prodisc macht Philips für eigene Misere verantwortlich

06.08.2008
Prodisc Technology, viertgrößter CD/DVD-Rohling-Hersteller der Welt, hat Anfang August 2004 bei einem lokalen taiwanesischen Gericht Gläubigerschutz beantragt und macht Philips für Exportausfälle verantwortlich.

Prodisc Technology, laut "Digitimes" viertgrößter CD/DVD-Rohling-Hersteller der Welt, hat Anfang August 2004 bei einem lokalen taiwanesischen Gericht Gläubigerschutz beantragt und macht Philips für Exportausfälle und die eigene Finanzmisere verantwortlich.

Wegen nicht gezahlter Lizenzen hat Royal Philips Electronics die Zollbehörden in Rotterdam aufgefordert, vier Container mit CD/DVD-Rohlingen zurückzuhalten, wodurch Prodics ein Verlust von 400.000 US-Dollar entstanden sein soll.

Als Antwort auf die Vorwürfe hat das Taiwan-Office von Philips Intellectual Property & Standards die fortgesetzten Patentrechtsverletzungen vonseiten Prodisc's angeprangert. Schließlich habe Philips nach gegenseitiger Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Fortsetzung der Lizenzverhandlungen davon Abstand genommen, Konten und Fabrikgebäude des taiwanesischen Unternehmens pfänden zu lassen.

Ende Juni 2008 beliefen sich die ausstehenden Verbindlichkeiten des Herstellers laut eigenen Angaben auf 8,609 Milliarden NT Dollar (283 Millionen US-Dollar).

Die finanziellen Probleme von Prodisc sind also mittlerweile so groß, dass die Fortführung der Geschäftstätigkeit bedroht ist. Daher hat der Aufsichtsrat am 1. August 2008 beschlossen, Umstrukturierungs- und Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Interessen der Aktionäre und der Belegschaft zu schützen, so das Unternehmen.

Industriekennern in Taiwan zufolge stellt Prodisc mit monatlichen Kapazitäten von 150 Millionen Rohlingen rund 15 Prozent der weltweiten Produktion. Wenn das Unternehmen nun zur Aufgabe gezwungen wäre, würden sich die weltweiten Überkapazitäten bei optischen Speichermedien mit einem Schlag legen. (kh)

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