CE Consumer Electronic: hohes Minus statt Plus

04.07.2002
Mit einem Paukenschlag läutete Erich Lejeune, scheidender Vorstand der CE Consumer AG, die Hauptversammlung des weltweit zweitgrößten Chiphändlers in München ein. „Die Branche hängt durch. Der Markt ist einfach noch nicht da“, erklärte er den offensichtlich gedrückten Aktionären am Mittwoch. Diese hatten am Tag zuvor erfahren, dass der Chiphändler das Geschäftsjahr 2002 nicht mit einem kleinen Plus, wie im Mai dieses Jahres verkündet, sondern mit einem Verlust im zweistelligen Millionenbereich abschließen werde. Der Grund sei in der gerade vorgenommen Wertberichtung in Höhe von 47 Millionen Euro, in der Hauptsache für die im Vorjahr gekaufte US-Tochter SND Electronics, zu suchen. Im Übrigen gehe CE nunmehr von einem Konzernumsatz unter dem Vorjahresniveau von 426,8 Millionen Euro aus. „Wir sind wieder in eine depressive Phase eingetreten. Insbesondere der Markt in den USA ist absolut flach", erläuterte Finanzvorstand Friedrich Rettenberger. Er rechne mit einer Erholung in der Halbleiterbranche erst Ende des Jahres oder Anfang 2003.Auch die vorläufigen Zahlen zum 2. Quartal 2002 vermochten die Aktionäre nicht aufzumuntern. Mit 81,3 Millionen Euro Umsatz und einem Rohertrag von 7,3 Millionen Euro spiegelten die Münchener die Schwäche des Chipmarktes deutlich wider. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte CE 187,9 Millionen Mark umgesetzt; der Gewinn (Ebitda) betrug 6,21 Millionen Mark. Ob die Aktionäre, die heftig die stark angestiegenen Kosten der Münchener kritisierten, damit zufrieden waren, dass Lejeune bekannt gab, er überlege, die deutlich gefallene CE-Aktie statt im „Neuen Markt" im geregelten Markt zu platzieren, sei dahingestellt. Das „Kopf hoch“, das ihnen Lejeune zu Beginn der Hauptversammlung entbot, zeigte im Lauf der Versammlung jedenfalls haltungsmäßig kaum Wirkung bei den Aktionären. Für die Zukunft sieht sich der rund 400 Mitarbeiter zählende, weltweit zweitgrößte Chip-Broker allerdings gut gerüstet. CE sei gut aufgestellt, befand Lejeune-Nachfolger Peter Bohn. „Wir stehen in der Pole-Position.“ Er tritt ab Januar 2003 den CE-Vorstandsvorsitz an. Bohn stützte sich bei seinem vorauseilenden Optimismus auf Vermutungen von Marktforschungsinstituten. Diese gehen von einem Wachstum der Chipbranche spätestens im kommenden Jahr aus. Die Jahre 2003 und 2004 brächten Zuwachsraten von jeweils über 20 Prozent mit sich, zitierte Bohn. PCs, Mobiltelefone und Consumer-Elektronik-Produkte würden die Konsumenten in die Läden ziehen. (wl)

Mit einem Paukenschlag läutete Erich Lejeune, scheidender Vorstand der CE Consumer AG, die Hauptversammlung des weltweit zweitgrößten Chiphändlers in München ein. „Die Branche hängt durch. Der Markt ist einfach noch nicht da“, erklärte er den offensichtlich gedrückten Aktionären am Mittwoch. Diese hatten am Tag zuvor erfahren, dass der Chiphändler das Geschäftsjahr 2002 nicht mit einem kleinen Plus, wie im Mai dieses Jahres verkündet, sondern mit einem Verlust im zweistelligen Millionenbereich abschließen werde. Der Grund sei in der gerade vorgenommen Wertberichtung in Höhe von 47 Millionen Euro, in der Hauptsache für die im Vorjahr gekaufte US-Tochter SND Electronics, zu suchen. Im Übrigen gehe CE nunmehr von einem Konzernumsatz unter dem Vorjahresniveau von 426,8 Millionen Euro aus. „Wir sind wieder in eine depressive Phase eingetreten. Insbesondere der Markt in den USA ist absolut flach", erläuterte Finanzvorstand Friedrich Rettenberger. Er rechne mit einer Erholung in der Halbleiterbranche erst Ende des Jahres oder Anfang 2003.Auch die vorläufigen Zahlen zum 2. Quartal 2002 vermochten die Aktionäre nicht aufzumuntern. Mit 81,3 Millionen Euro Umsatz und einem Rohertrag von 7,3 Millionen Euro spiegelten die Münchener die Schwäche des Chipmarktes deutlich wider. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte CE 187,9 Millionen Mark umgesetzt; der Gewinn (Ebitda) betrug 6,21 Millionen Mark. Ob die Aktionäre, die heftig die stark angestiegenen Kosten der Münchener kritisierten, damit zufrieden waren, dass Lejeune bekannt gab, er überlege, die deutlich gefallene CE-Aktie statt im „Neuen Markt" im geregelten Markt zu platzieren, sei dahingestellt. Das „Kopf hoch“, das ihnen Lejeune zu Beginn der Hauptversammlung entbot, zeigte im Lauf der Versammlung jedenfalls haltungsmäßig kaum Wirkung bei den Aktionären. Für die Zukunft sieht sich der rund 400 Mitarbeiter zählende, weltweit zweitgrößte Chip-Broker allerdings gut gerüstet. CE sei gut aufgestellt, befand Lejeune-Nachfolger Peter Bohn. „Wir stehen in der Pole-Position.“ Er tritt ab Januar 2003 den CE-Vorstandsvorsitz an. Bohn stützte sich bei seinem vorauseilenden Optimismus auf Vermutungen von Marktforschungsinstituten. Diese gehen von einem Wachstum der Chipbranche spätestens im kommenden Jahr aus. Die Jahre 2003 und 2004 brächten Zuwachsraten von jeweils über 20 Prozent mit sich, zitierte Bohn. PCs, Mobiltelefone und Consumer-Elektronik-Produkte würden die Konsumenten in die Läden ziehen. (wl)

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