Cebit drückt die Preise

22.03.2001
Abwärts lautet das Motto für die Preise zur Cebit-Zeit. Vor allem Geräte mit anstehendem Generationswechsel und Systeme wollen verkauft sein, bevor die Neuheiten bekannt werden. Ausnahme sind RAM-Preise sowie die Allokationsgerüchte rund um Festplatten mit 40 GB.

DVD-ROM-Laufwerke

DVD-ROM: günstig wie nie zuvor

Die Kinderkrankheiten gelten als überwunden, und die Geschwindigkeitsnachteile gegenüber der CD sind nur noch gering. Eine zusätzliche MPEG-Hardware, um Spielfilme zu sehen, ist für neuere PCs auch nicht mehr nötig. Für Digitalklang sorgen entsprechende Produkte der Soundkartenhersteller. Ab 149 Mark Straßenpreis werden Retail-Versionen mit 12facher DVD-Geschwindigkeit und 40fachem CD-Speed angeboten. Derart komplett ausgestattet hat die DVD nun auch den Preis auf ihrer Seite. Dazu stellt Pioneer einen DVD-Brenner für 2.000 Mark auf der Cebit vor, der für DVD-Laufwerke kompatible Scheiben erstellen soll.

CRT-Monitore, 17 Zoll

17-Zöller: noch immer beliebte Einsteiger

Gerade 15 Mark weniger als im Vorjahr kostet der durchschnittliche Röhrenmonitor. Als Allroundgerät für nahezu alle Bereiche des Office geeignet, dazu finanziell und vom Gewicht her tragbar, wird die Ablösung noch ein wenig dauern. Absolut plane Röhren, mehr als genügend Leistungsreserven und eine garantierte Sorglosigkeit bis zu vier Jahren sind kaum ein Risiko für den kaufbereiten Kunden. Einzig der Preisverfall bei den TFTs stellt eine Gefahr für die Platzhirsche da. Der Abstand schwindet zwar, doch für eine annähernd gleiche Qualität muss noch immer das Dreifache hingeblättert werden. Noch ein oder zwei Jahre gibt es sie bestimmt.

Laserdrucker A4, 10-16 S/Min, 1.200 DPI

Neue Modelle kommen - Laser im Sturzflug

Schneller, höher, leiser - so könnte derzeit der Slogan für die Laserdruckfraktion lauten. Die Ankündigung neuer Modelle mit bis zu 30 und mehr Seiten pro Minute im Kopiermodus lassen die Preise in der Klasse von 10 bis 16 Seiten nach längerer Zeit wieder spürbar sinken. Eine Druckauflösung von 1.200 dpi wird nun auch bei den schnellen Vertretern Standard. Nach dem fast ausgestorbenen Nadeldrucker haben Laser die günstigsten Seitenpreise. Ein wenig mehr kostet der feinere Toner, dafür kommen grafische Elemente und vor allem Bilder und Schwarzweißfotos besser zur Geltung. Leiser wollen die neuen Modelle ebenfalls sein.

ATA-Festplatten 10-40 GB

Gerüchte halten Festplatten-Preise

Es ist schon seltsam, wie wenig es braucht, um einen Preis zu stabilisieren. Ob nun tatsächlich die Produktion nicht mehr nachkommt oder eher eine künstliche Verknappung wie seinerseits bei RAM angesagt ist - die Talfahrt der Festplattenpreise ist jedenfalls erst einmal gebremst. Sogar leicht angezogen haben die Preise für Volumina von 30 bis 40 GB. Technisch sind bereits doppelte Größen zu diesem Preis möglich, die Terabyte-Platte ist in kalkulierbare Nähe gerückt. In absehbarer Zeit ist auch die Nachfrage dieser Größenordnung kein Grund zum Schmunzeln. Heutzutage reichen die 30 GB noch, so wie vor zehn Jahren 30 MB.

Notebooks, Pentium III, 650 MHz

Notebooks: Fallen die Preise zu langsam?

Im Vergleich zu einem normalen PC sind Notebooks derzeit richtig teuer. Bei den stark gesunkenen Komponentenpreisen für Display, Harddisk und Speicher sollte ein Portable nicht mehr als 1.000 Mark über einem vergleichbaren PC-System mit TFT-Bildschirm liegen. Scheinbar versuchen vor allem Markenhersteller, mit dem beliebten Leichtgewicht richtig Kasse zu machen. 6.400 Mark beträgt der Preisunterschied zwischen dem billigsten und dem teuersten Notebook mit 650 MHz Prozessor. Die Garantieleistungen sind ebenfalls verbesserungsfähig, drei Jahre wären auch in diesem Sektor angemessen.

LCD-Monitore, 17 Zoll

17-Zoll-TFTs: Steht der Preissturz kurz bevor?

Bereits beim Handel durchgesickert sind die von einigen Herstellern angekündigten "starken" Preissenkungen bei TFT-Displays. Um die 2.000 Mark bei den so genannten B-Marken soll ein Flachmann nach der Cebit kosten. Da sich Statistiken grundsätzlich nicht an Spekulationen beteiligen, fällt der um 50 Mark gesunkene Durchschnittspreis des derzeit verfügbaren Materials kaum ins Gewicht. Ob die Hersteller tatsächlich Ernst machen, wird sich erst nach der Messe zeigen. Es wäre nicht das erste Mal, dass angekündigte Modelle überhaupt nicht erscheinen oder monatelang nicht lieferbar bleiben. (kew)

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