Ricoh-Studie

Chefs verpennen Digitalisierung

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Eine von Ricoh in Auftrag gegebene Untersuchung stellt der Zukunftsfähigkeit europäischer Führungskräfte kein gutes Zeugnis aus: Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, noch nicht für den digitalen Wandel gewappnet zu sein.
Häufig fühlen sich CIOs nicht in der Lage, den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen durchzusetzen.
Häufig fühlen sich CIOs nicht in der Lage, den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen durchzusetzen.
Foto: Fotolia, Anthony Leopold

Eine von Ricoh in Auftrag gegebene Untersuchung stellt der Zukunftsfähigkeit europäischer Führungskräfte kein gutes Zeugnis aus: Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, noch nicht für den digitalen Wandel gewappnet zu sein.

Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Projekten, die diesen Wandel fördern, kommt dem CIO zu. Allerdings glauben nur neun Prozent der CIOs, dass sie die entsprechenden Vollmachten haben, um dies in ihren Unternehmen umzusetzen. "Die Studie zeigt deutlich auf, dass die meisten Unternehmen noch im tiefsten digitalen Mittelalter stecken und noch nicht auf den digitalen Wandel vorbereitet sind", konstatiert Ian Winham, CIO und CFO von Ricoh Europe PLC. In einer Zeit, in der viele weitere technologiebedingte Veränderungen erwartet werden, müssen Unternehmen schnell auf neue Anforderungen von Kunden und auf eine geänderte Wirtschaftssituation reagieren können, um ihren Wettbewerbsvorteil zu halten, glaubt Winham.

Mehr Macht für den CIO

Laut der Erhebung, die durch das Marktforschungsinstitut Coleman Parkes Research im Mai und Juni 2013 durchgeführt wurde, spielt der CIO in der Firmenhierarchie europäischer Unternehmen häufig ein untergeordnete Rolle. Die aktuellen Projekte zum digitalen Wandel werden vorwiegend entweder vom CTO oder dem CIO (43 Prozent) geleitet, gefolgt vom CEO (30 Prozent). Der CIO überwacht derartige Projekte aber nur in 21 Prozent der Fälle. Darüber hinaus gaben weniger als die Hälfte der befragten Führungskräfte an, im Vorstand des Unternehmens sei auch ein CIO. "Daher sollte das IT-Management nicht länger eine unterstützende Nebenrolle spielen. CIOs müssen mehr Befugnisse erhalten, um auf Geschäftsmodelle, die Interaktion mit Kunden und die Produktivität der Mitarbeiter Einfluss nehmen zu können", fordert Winham.

Geschäftskritische Prozesse werden von den Studienteilnehmern als wichtigste Aktivität für geschäftliches Wachstum eingestuft. Die CIOs befänden sich mit technischem Know-how auf der einen, und Geschäftsinn auf der anderen Seite "in der idealen Lage", herkömmliche Arbeitweisen zu verändern. "Dies zahlt sich nicht nur in Kosteneinsparungen aus. Das Unternehmen kann ein produktiveres und flexibleres Arbeitsmodell nutzen, das den Wissensaustausch von Mitarbeitern begrüßt und der Organisation hilft, besser auf Kundenbedürfnisse zu reagieren", meint der Ricoh-Manager. Längerfristig könne sich der CIO auf einer solchen soliden Basis auf das Kerngeschäft konzentrieren. (awe)

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