Chinesische Frauen strampeln für die IT-Weltwirtschaft

02.12.2002
Sie werden millionenfach aus allen Teilen des Reiches der Mitte herbeigekarrt, um in den sogenannten Sonderwirtschaftszonen Shenzhen vor den Toren Hongkongs oder in Shanghai in High-Tech-Fabriken zusammengepfercht zu werden. Die Rede ist von den „Dagongmei", wörtlich arbeitende kleine Schwestern, die in China mit ihren flinken Händen geduldig und schweigsam für einen Monatslohn von durchschnittlich 700 Yuan (85 Euro) Tag ein Tag aus Lötnasen von Halbleiterplatten mit der Nagelschere abknipsen oder winzige Teile zusammenstecken. Eine Wohnung können sie sich meist nicht leisten und werden nachts zu Zehntausenden in ein Arbeiterwohnheim gesteckt.Ohne sie wäre es nicht möglich, dass PCs und andere ITK-Produkte im Preis stabil bleiben oder sogar sinken. Auch im Taiwan und Honkong der 60er und 70er Jahre waren es vor allem junge Frauen, die die damals noch die junge Spielzeug-, Plastikwaren- und Textilindustrie in Schwung gehalten haben. Selbst wenn in Taiwans Fabriken heute vorzugsweise Gastarbeiterinnen aus Südostasien eingesetzt werden, sind die Löhne dort aber im Vergleich zu denen, die in China bezahlt werden, längst nicht mehr konkurrenzfähig. Chinesische Frauen, von ihren Männern oft als „Tigerinnen" tituliert, sind zwar längst nicht so handzahm, wie im Westen vermutet, gelten aber doch als gefügiger als ihre männlichen Kollegen, die in der Regel teurer sind und es meist schnell zum Vorarbeiter bringen oder zum Management gehören. 70 Prozent der Vorgesetzten sind Männer, weiß Pun Ngai, Professorin an der Hong Kong University of Science and Technology, zu berichten, die als Feldforscherin sechs Monate lang in einer solchen Fabrik gearbeitet hat. (kh)

Sie werden millionenfach aus allen Teilen des Reiches der Mitte herbeigekarrt, um in den sogenannten Sonderwirtschaftszonen Shenzhen vor den Toren Hongkongs oder in Shanghai in High-Tech-Fabriken zusammengepfercht zu werden. Die Rede ist von den „Dagongmei", wörtlich arbeitende kleine Schwestern, die in China mit ihren flinken Händen geduldig und schweigsam für einen Monatslohn von durchschnittlich 700 Yuan (85 Euro) Tag ein Tag aus Lötnasen von Halbleiterplatten mit der Nagelschere abknipsen oder winzige Teile zusammenstecken. Eine Wohnung können sie sich meist nicht leisten und werden nachts zu Zehntausenden in ein Arbeiterwohnheim gesteckt.Ohne sie wäre es nicht möglich, dass PCs und andere ITK-Produkte im Preis stabil bleiben oder sogar sinken. Auch im Taiwan und Honkong der 60er und 70er Jahre waren es vor allem junge Frauen, die die damals noch die junge Spielzeug-, Plastikwaren- und Textilindustrie in Schwung gehalten haben. Selbst wenn in Taiwans Fabriken heute vorzugsweise Gastarbeiterinnen aus Südostasien eingesetzt werden, sind die Löhne dort aber im Vergleich zu denen, die in China bezahlt werden, längst nicht mehr konkurrenzfähig. Chinesische Frauen, von ihren Männern oft als „Tigerinnen" tituliert, sind zwar längst nicht so handzahm, wie im Westen vermutet, gelten aber doch als gefügiger als ihre männlichen Kollegen, die in der Regel teurer sind und es meist schnell zum Vorarbeiter bringen oder zum Management gehören. 70 Prozent der Vorgesetzten sind Männer, weiß Pun Ngai, Professorin an der Hong Kong University of Science and Technology, zu berichten, die als Feldforscherin sechs Monate lang in einer solchen Fabrik gearbeitet hat. (kh)

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