Chipsatzspiel: Nvidia schießt mit ULi gegen ATI

14.12.2005
Nvidia übernimmt für rund 52 Millionen US-Dollar den taiwanesischen Chipsatz-Hersteller ULi Electronics. Effektiv werden soll der Takeover bis 1. Mai 2006. Angriffsziel der Übernahme soll ATI sein, sagen Brancheninsider.

Nvidia übernimmt für rund 52 Millionen US-Dollar den taiwanesischen Chipsatz-Hersteller ULi Electronics. Effektiv werden soll der Takeover bis 1. Mai 2006. Angriffsziel der Übernahme soll ATI sein, sagen Brancheninsider.

Die starke Präsenz von ATI im Chipsatzmarkt ist Nvidia schon länger ein Dorn im Auge. ULi liefert aktuell Southbridge-Chips für die Northbridge-Chips von ATI. Laut Medienberichten schickt sich ATI an, Silicon Integrated Systems (SiS) von Platz drei der wichtigsten Core-Logic-Chiplieferanten zu vertreiben. Mercury Research zufolge dürfte ATI im ersten Quartal 2006 auf Platz drei und einen Weltmarktanteil von 15 Prozent kommen, SiS müsse sich mit Platz vier und 12 Prozent vom Weltkuchen trösten. Nvidia hingegen soll der größte Core-Logic-Lieferant für AMD-Prozessoren sein.

Über die Akquisition von ULi wolle Nvidia auch die Beziehungen zu UMC, nach TSMC zweitgrößter Chipauftragsfertiger der Welt, stärken, heißt es laut Digitimes aus Branchenkreisen in Taiwan. Bisher bezieht Nvidia die meisten seiner Grafikprozessoren (GPUs) von TSMC. Offiziell sieht Nvidia die Übernahme von ULi als Teil der Strategie, sich als Plattformlösungsanbieter zu positionieren und die eigene Präsenz im Großraum China zu stärken.

ULis President und CEO Alex Kuo wird nach der Übernahme als Senior Executive für Nvidias MCP-Business (Media and Communication Processors) in Asien verantworlich sein, heißt es von Nvidia. Laut eigenen Aussagen konnte Nvidia den Umsatz mit nForce-MCP im dritten Quartal 2005 um 100 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal steigern. (kh)

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