Verhaltener Ausblick

Cisco enttäuscht Anleger trotz Wachstum

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der Netzwerkausrüster Cisco hat positive Zahlen für das zweite Quartal (Ende 25. Januar) des Geschäftsjahres 2008 bekannt gegeben.

Der amerikanische Netzwerkausrüster Cisco hat heute, Donnerstag, positive Zahlen für das zweite Quartal (Ende 25. Januar) des Geschäftsjahres 2008 bekannt gegeben. Dennoch lieferte das Unternehmen im gleichen Atemzug einen zurückhaltenden Ausblick auf die Umsatzentwicklung, was das Cisco-Papier nachbörslich um acht Prozent auf 21,23 Dollar einbrechen ließ. "Abgesehen von den USA wird ein starkes Wachstum erwartet. Besonders die Emerging Markets Osteuropa, Brasilien und die Asien-Pazifik-Region werden im Vergleich deutlich optimistischer bewertet", sagt Cisco-Deutschland-Sprecherin Sabine Lobmeier im Gespräch mit pressetext.

Der Cisco-Ausblick drückte gleichzeitig Branchenwerte wie jene von Hewlett Packard, IBM, Microsoft oder Google. "Ich würde eine Prognose von plus zehn Prozent nicht als negativ bewerten", meint Lobmeier. Die anhaltende Nervosität auf den Finanzplätzen und die ungewisse Wirtschaftsentwicklung überschatten jedoch offenbar die Wachstumserwartung. Eine nachträgliche Korrektur der Quartalsprognosen soll nicht erfolgen. "Im Gesamtjahr erwarten wir ein Umsatzwachstum von zwölf bis 17 Prozent", heißt es von Lobmeier.

Auf Anlegerseite wurde die Nachricht über die erwartete Käuferzurückhaltung deutlicher wahrgenommen als die erzielten Umsatz- und Gewinnzahlen. Mit der vorsichtigen Umsatzprognose von 9,8 Milliarden Dollar für das laufende Quartal durch Cisco-Chef John Chambers liegt dieser hinter den Analysten-Erwartungen zurück. In Hinblick auf die ohnehin instabile Weltwirtschaftslage und Rezessionsängste der Anleger schlug sich dies auf den Cisco-Kurs nieder.

Der Cisco-Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 16,5 Prozent auf 9,8 Mrd. Dollar gestiegen, womit die Analysten-Erwartungen bestätigt wurden. Im Gewinn konnte der Konzern um 10,5 Prozent auf satte 2,1 Mrd. Dollar zulegen. Obwohl der erwirtschaftete Cash-Flow um 0,3 Mrd. auf 2,4 Mrd. Dollar sank und eigene Aktien im Wert von vier Mrd. Dollar zurückgekauft wurden, verfügt Cisco nun über eine Liquidität von 22,7 Mrd. Dollar. Gegenüber dem Vorjahr konnte damit eine Steigerung um 0,4 Mrd. Dollar verzeichnet werden. (pte) (wl)

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