Citrix eröffnet Europa-Zentrale in München

20.02.1998

MÜNCHEN: Der Anbieter von Thin-Client-Server-Lösungen, Citrix Systems Inc., expandiert: Der Softwarehersteller aus Florida eröffnete Anfang Februar seine Europa-Zentrale am Münchner Flughafen. Das Unternehmen will so seine Markt- und Vertriebspräsenz in Europa und vor allem in Deutschland verstärken.Für die Wahl der Niederlassung in Bayern spricht "nicht nur München als High-Tech-Standort, sondern wir können so auch den größten Einzelmarkt in Europa besser betreuen", so Citrix-Firmengründer und Technikchef Edward E. Iacobucci. Das Münchner Büro soll zusammen mit den bereits bestehenden Filialen in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden die Firmenaktivitäten in der gesamten Vertriebsregion EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) koordinieren. Die derzeit nur 14-köpfige große Citrix-Mannschaft ist für alle Vertriebs-, Marketing-, Support- und Management-Aufgaben zuständig. Gleichzeitig betreuen sie ab sofort Kunden und Handelspartner aus dem deutschsprachigen Raum - als zuständiges Länderbüro.

Die Expansion in Richtung "alte Welt" begründet das amerikanische Software-Unternehmen, Anbieter des Windows-NT-Multiuser-Systems "Winframe", mit hohen Erwartungen für das Geschäftsjahr 1998. So beurteilt Iacobucci die Chancen für sein Marktsegment sehr positiv. Seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr lautet: "Der Markt, in dem wir uns bewegen, wird weltweit weiter wachsen. Ich gehe davon aus, daß hier für unsere Branche noch ein Milliarden-Dollar-Geschäft zu machen ist." Im letzten Jahr hat sich der Umsatz - laut Citrix - fast verdreifacht: von 44,5 Millionen US-Dollar im Jahr 1996 auf knapp 124 Millionen. Aufgrund dieser erfolgreichen Umsatzsteigerung will der Software-Anbieter seine Münchner Vertriebsmannschaft im Laufe des Jahres um noch mal um 30 bis 40 Mitarbeiter vergrößern.

Bisher rekrutierte die Softwarefirma ihre hiesigen Handelspartner ausschließlich über Distributoren (ADL, LWP und Computer Links). Das soll sich jetzt - mit Aufbau des Münchner Büros - ändern: Nach eigenen Angaben arbeitet das Unternehmen auf dem deutschen Markt mit rund 120 Partnern aus dem Handel, "die aber jetzt erst einmal überprüft und getestet werden", um dann über die weitere Kooperation zu entscheiden. Weiter beteuert der Software-Anbieter, daß der Vertrieb seiner Produkte ausschließlich indirekt ablaufe.

Citrix hat außerdem in diesem Jahr mit mehreren Herstellern von Network Computern (NCs) Abkommen über die Lizenzierung ihrer "Intelligent Console Architecture" (ICA) getroffen. Zu den Unternehmen, die ICA in ihre NCs aufnehmen werden, gehören unter anderem IBM und Hewlett Packard. (ch)

Technikchef Edward E. Iacobucci meint, daß für seine Branche "noch ein Milliarden-Dollar-Geschäft zu machen ist".

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