Was Experten raten

Cloud-Daten sicher löschen

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Datenüberschreibung ist Zeitfrage

Ist dies eine ernste und relevante Sicherheitslücke? Hier ist wohl Entwarnung angesagt. Um an die physikalisch noch nicht gelöschten Daten zu kommen, müsste unter hohem Aufwand rekonstruiert werden, welche SAN-Blöcke wie zusammenhängen. "Abgesehen davon, dass jemand in das Cloud-Rechenzentrum einbricht und das gesamte SAN stiehlt, sehe ich kein eindeutiges Szenario, wie man an die gelöschten Daten herankommt", sagt BSI-Experte Grete.

Das BSI rät jedoch, sich von den Providern die Zeit nennen zu lassen, bis zu der die Kundendaten mit hoher Wahrscheinlichkeit überschrieben worden sind. Diese Zeit hängt vor allem von der Größe des SAN ab. Eine Aussage wie "Nach 1,5 Jahren können wir mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit sagen, dass die Kundendaten gelöscht sind", ist etwas anderes als die Aussage "Unser SAN ist so klein, nach zwei Monaten ist alles sicher überschrieben."

Das klingt theoretisch, ist jedoch ein weiterer Baustein, die Sicherheit für den Cloud-Kunden zu erhöhen. "Diese Wahrscheinlichkeiten kennen alle Cloud-Provider, und wir halten die Nutzer der Cloud-Dienste auch an, genau diese Daten zu erfragen", kommentiert Grete.

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