Expertenrunde

Cloud Printing – braucht der Kunde das wirklich?

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Cloud Printing als Nebenprodukt

"Wenn ich keine Treiber mehr brauche, ist es egal, ob ich vom PC, vom Kühlschrank oder vom Telefon aus drucke." Andreas Asel, Business Development Manager bei der Epson Deutschland GmbH
"Wenn ich keine Treiber mehr brauche, ist es egal, ob ich vom PC, vom Kühlschrank oder vom Telefon aus drucke." Andreas Asel, Business Development Manager bei der Epson Deutschland GmbH

Andreas Asel, Business Development Manager bei Epson, sieht in der Möglichkeit, mobil auf Dokumente zuzugreifen und diese ausdrucken zu können, eher ein Nebenprodukt. "Wichtig ist doch, dass wir Drucken möglichst einfach machen, wie beispielsweise das treiberlose Drucken. Und da kommen wir zu etwas Ähnlichem wie Cloud Printing", sagt Asel. "Wenn ich keine Treiber mehr brauche, ist es egal, ob ich vom PC, vom Kühlschrank oder vom Telefon aus drucke."

Auch bei Brother wird an mobilen Lösungen gearbeitet, allerdings war das bisher stark auf portable Drucker bezogen. "Wir bringen nun einen mobilen A4-Drucker auf den Markt und werden dafür auch entsprechende Applikationen entwickeln", kündigt Key Account Manager Sascha Bick an. Zudem setze man auf unabhängige Lösungen wie Cortado, die auch mit Brother-Druckern funktionieren. "Mobilität ist die Zukunft", glaubt Bick.

"Diese Lösungen bieten wir schon lange an, wir nennen sie halt nicht Cloud Printing." Stephen Schienbein, Senior Channel Vertriebsleiter bei der Kyocera Mita Deutschland GmbH
"Diese Lösungen bieten wir schon lange an, wir nennen sie halt nicht Cloud Printing." Stephen Schienbein, Senior Channel Vertriebsleiter bei der Kyocera Mita Deutschland GmbH

Stephen Schienbein, Senior Channel Vertriebsleiter bei Kyocera, sieht ähnlich wie Epson-Kollege Asel die Herausforderung in den vielen unterschiedlichen Endgeräten, auf denen die zu druckenden Informationen zur Verfügung stehen. "Wie kann man treiberlos drucken? Das ist ein zentrales Thema, mit dem sich jeder in der Branche beschäftigt", berichtet er. Schienbein glaubt aber nicht, dass dabei der Druck vom Smartphone "das große Thema" ist. Er sieht aber, dass Tablet-PCs wie das iPad immer stärker Einzug in Unternehmen halten. Dort wird seiner Meinung nach auch der Bedarf an entsprechenden Lösungen entstehen. Natürlich kommt dies auch dem Druck vom Mobiltelefon zugute: "Die Technologie ist ähnlich, und wenn es beim einen Gerät geht, wird es auch beim anderen gehen", weiß Schienbein. Beim Cloud Printing sieht der Kyocera-Vertriebsleiter derzeit aber keine Kundenanforderungen von Dokumentenverwaltung in der Cloud "irgendwo im Internet", innerhalb von Unternehmensnetzwerken allerdings schon. "Diese Lösungen bieten wir schon lange an, wir nennen sie halt nicht Cloud Printing", erläutert Schienbein. "Vielleicht sind wir damit marketingtechnisch hinter dem Mond", meint er mit einem kleinen Seitenhieb auf den von vielen Marktteilnehmen überstrapazierten Cloud-Begriff.

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