Computex ruft Greenpeace und Öko-Papst Franz Alt auf den Plan

09.06.2006
Greenpeace-Aktivisten haben am Mittwoch, dem zweiten Tag der zweitgrößten IT-Messe Computex vor der dem Taipei World Trade Center gegen Elektroschrott protestiert. Der deutsche Journalist Franz Alt sprach sich für eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien aus.

Greenpeace-Aktivisten haben am Mittwoch, dem zweiten Tag der zweitgrößten IT-Messe Computex vor der dem Taipei World Trade Center gegen Elektroschrott protestiert. Der deutsche Journalist Franz Alt sprach sich für eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien aus.

Neun Aktivisten haben sich in Schutzkleidung und Masken verhüllt und Posters mit Kindern gezeigt, die praktisch in Elektroschrott waten. Viele der Fotos wurden in Guiyu, China gemacht. Die Stadt ist ein wichtiges Recycling-Center für Elektronikgüter aus aller Welt, aber viele der Arbeiten werden per Hand verrichtet, giftige Substanzen werden nicht ordnungsgemäß entsorgt, so Greenpeace.

"Wir nutzen die Computex als Gelegenheit, um die taiwanesische Industrie wissen zu lassen, dass sie toxische Substanzen in ihren Produkten verwenden und um die ganze Industrie, nicht nur die taiwanesische aufzufodern, keine Toxine in ihren Produkten mehr zu verwenden", sagte ein Greenpeace-Aktivist aus Peking.

Und weiter sagte er: "Wir wollen auch Acer, den taiwanesischen Computergiganten, daran erinnern, sein Versprechen einzuhalten und toxische Substanzen in seinen Produkten abzubauen." Die Greenpeace-Mitglieder haben sich am Donnerstag mit Acer getroffen, um die Fortschritte beim Abbauen von toxischen Substanzen zu evaluieren.

Greenpeace zufolge hätten eine Zahl von namhaften Unternehmen wie HP, Nokia, Samsung, Sony und Sony Ericsson sich schon Zeitpläne für den Abbau toxischer Substanzen in ihren Produkten gesetzt. Andere Unternehmen wie Apple, Dell, Fujitsu Siemens, Lenovo, Motorola, Matsushita (Panasonic) und Toshiba werden von Greenpeace ebenfalls unter Druck gesetzt.

Der deutsche Journalist Franz Alt hat sich am Donnerstag vor der China Electric Manufacturing Corporation in Taipei für eine stärkere Nutzung regenerativer Energien ausgesprochen. 70 Prozent aller Umweltprobleme hätten mit Energieproblemen zu tun. Nach Schätzung der EU würden alle traditionellen Energiequellen einschließlich fossiler Energien 2050 knapp. Bis dahin könne und müsse Sonnenenergie in großem Umfang genutzt werden, so Alt.

Asiatische Länder wie China und Indien und auch Taiwan hätten im Vergleich zu Deutschland ein unweit größeres Potenzial der Nutzung erneuerbarer Energien, allen voran die Sonnenenergie. Alt erinnerte an ein Gespräch mit Taiwans Präsidenten Chen Shui-bian vor fünf Jahren. Da habe Chen ihm mitgeteilt, dass Taiwan reich an heißen Quellen und geothermischer Hitze sei. Bis 2030 werde Taiwan in der Lage sein, einen Großteil des Bedarfs auf erneuerbare Energien umzustellen. In Deutschland nutzten schon fast eine Millionen Privathäuser und 700 Kirchen Sonnenenergie. Durch Windebergie sei der jährliche CO2-Ausstoß in der Bundesrepublik um 18 Millionen Tonnen reduziert worden. Erneuerbare Energie habe über eine Million Jobs in Deutschland geschaffen, so Alt.

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