Comteam/Microteam

26.09.1997

LILIENTHAL: Computerfachhändlern verheißt das Handwerk keinen goldenen Boden. Am 9. September fand in Bonn eine Anhörung zur Neuordnung des "Anhang A der Handwerksordnung" statt, zu der Karl-Ulrich Schönemeyer, Geschäftsführer der Comteam, und Frank Garrelts, Geschäftsführer der Microteam, erschienen. Dort plädierten sie dafür, daß der EDV-Fachhandel nicht den Betrieben der Handwerkskammer zugeordnet wird. Der Anhang A regelt unter anderem das Berufsbild des Büroinformationselektronikers neu. Werden diese Änderungen nun in die Handwerksordnung aufgenommen, "kommt dieses einem Gewerbeverbot für viele Existenzen in der Computerbranche gleich", glauben die beiden. Nur wer einen Meistertitel führt, dürfte dann PCs zusammenschrauben oder Serviceleistungen im DV-Bereich erbringen.

"Die 2.500 Meister der Büroinformationselektronik werden hoffnungslos überfordert sein", argumentieren die beiden Vertreter der Fachhandelskooperationen. Den rund 100 Handwerksmeistern, die im Umgang mit PCs geschult sind, stünden derzeit zirka 25.000 Handelsbetriebe gegenüber, "die sich mit Installation und Dienstleistungen rund um den PC beschäftigen". Die PC-Branche in Deutschland, so ihre düstere Zukunftsaussicht, wird "für längere Zeit lahmgelegt", sollte das neue Berufsbild anerkannt werden. Es werde auch zu vielen Prozessen kommen, um zu klären, ob ein Modultausch eine Handwerksangelegenheit ist oder zur industriellen Fertigung gerechnet werden kann. Als letztes Argument führen Garrelts und Schönemeyer an, daß "die Niederlassungsfreiheit nach europäischer Zielsetzung direkt angegriffen wird". Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern würden deutsche Unternehmer durch die Handwerksordnung erheblich in der Ausübung ihrer Tätigkeit behindert. (is)

"Das Büroinformationselektronikerhandwerk versucht, die gesamte Computerbranche an sich zu reißen", fürchten Microteam-Chef Frank Garrelts und Karl-Ulrich Schönemeyer von Comteam.

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