"CRT-Monitore bleiben weiter unser Hauptgeschäft"

23.03.2000
Wie in der Branche derzeit üblich, hat auch Monitoranbieter ADI seine Umsatzziele 1999 nicht erreicht. Mit dem Projektorgeschäft will sich das Unternehmen ein zweites Standbein aufbauen. Vorgabe für den neuen Bereich: "Learning by doing".

Durch den allgemeinen Preisverfall und nur zurückhaltende Nachfrage im Hardware-Bereich haben wir im letzten Jahr unser Umsatzziel nicht erreicht", begründet Peter Hollmann, Geschäftsführer bei ADI in Bremen, das Ergebnis. Nach seinen Angaben setzte das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr 97 Millionen Mark um und verkaufte 190.000 Monitore. "Der Umsatzplan lag über 100 Millionen Mark", so Hollmann weiter. Zum Vergleich: 1998 gab ADI seinen Umsatz mit 100 Millionen Mark an beim Absatz von 190.000 Einheiten (siehe ComputerPartner 39/99, Seite 23).

Die Ziele für 2000 sind moderat: "Wir wollen einen Umsatz von 110 Millionen Mark erzielen und die verkauften Stückzahlen auf über 220.000 steigern", sagt Hollmann gegenüber ComputerPartner. Das angepeilte Wachstum begründet der Geschäftsführer mit zwei Faktoren: "Nach der 2000-Wende und den damit verbundenen Software-Investitionen werden die Unternehmen jetzt wieder Geld für Hardware ausgeben. Außerdem ist die Zeit der drastischen Preisreduzierungen im Monitorgeschäft vorbei", glaubt Hollmann zu wissen. Die Preisschlacht geht allerdings weiter: Vorerst zwar nur im Lowend-Bereich (siehe ComputerPartner 9/00, Seite 8), es bleibt aber abzuwarten, welche Auswirkungen sie auf andere Segmente haben wird.

Strategisch baut Hollmann für das laufende Geschäftsjahr auf zwei Bereiche: Erstens bringt ADI neue Produkte für das LCD-Segment, und zweitens hat das Unternehmen einen OEM-Vertrag über FT-Trinitron-Röhren für den CRT-Bereich mit Sony für alle Zollgrößen abgeschlossen. Im LCD-Bereich rechnet Hollmann für 2000 mit einem Zehn-Prozent-Anteil vom Gesamtumsatz. "Die Verfügbarkeit bei Flachbildschirmen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wesentlich verbessert. Trotzdem wächst dieses Marktsegment nicht wie ursprünglich angenommen. CRT-Monitore bleiben auch weiter das Hauptgeschäft, wie die ständige technologische Weiterentwicklung zeigt", meint Hollman.

Einheitlicher Auftritt in Europa

Im Marketing will ADI künftig auf ein einheitliches Konzept setzen. "Jede unserer Niederlassungen hat bisher ihr eigenes Süppchen gekocht. Dabei ist ein europäischer Gesamtauftritt einfach wichtig, weil er die Wiedererkennung unserer Marke im Markt steigert", sagt der Geschäftsführer. Über ein einheitliches Konzept, was andere Bereiche wie Preispolitik, Vertrieb, Service und Support betrifft, werde zwar nachgedacht, allerdings entscheide sich hier erst etwas, wenn der Euro in allen Ländern als offizielles Zahlungsmittel eingeführt sei, erklärt der ADI-Manager. "In Europa sind wir immerhin auf dem fünften Platz der Monitoranbieter. Da macht es Sinn, gewisse Bereiche zu zentralisieren", so Hollmann.

Dennoch bleibt er, was den ADI-Marktanteil in Deutschland betrifft, auf dem Teppich: "Im letzten Jahr lag unser Marktanteil laut GfK in Deutschland zwischen drei und 3,5 Prozent. In diesem Jahr wollen wir ihn leicht steigern - auf vier Prozent."

Als zweites - noch margensicheres - Standbein steigt ADI ins Projektorengeschäft ein. Über Zielvorgaben schweigt sich Hollmann aber aus: "Unser Motto für das neue Geschäftsfeld wird in diesem Jahr wird erst mal ‘Learning by doing’ sein. Hier eine Entwicklung vorherzusagen, ist derzeit noch schwierig." (ch)

www.adi-deutschland.com

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