"Das B2B-Segment wird gestärkt"

30.10.2006

Frau Haynberg, mit Schlund + Partner verschwindet eine Premium-Marke aus dem Hosting- und Access-Bereich. Ist dies eine Folge der allgemeinen "Geiz-ist-geil"- und Schnäppchenmentalität, die nur auf den Preis schaut?

Kirsten Haynberg: Dies ist nicht der Grund dafür, dass die Produktlinien von Schlund + Partner und 1&1 zusammengeführt werden. Der Kunde ist auch in "Geiz-ist geil"-Zeiten bereit, für Qualität mehr Geld auszugeben.

1&1 ist zwar im Privatkundenbereich sehr erfolgreich, hat aber - wie alle Anbieter aus dem Massenmarkt - immer wieder mit schlechter Presse über unzufriedene Kunden und mangelnden Service zu kämpfen. Wie machen Sie den ehemaligen Schlund + Partner-Kunden klar, dass sie in Zukunft nicht auch von Servicemängeln betroffen sein werden?

Haynberg: Wenn man den Wettbewerb betrachtet, dann steht 1&1 mit sehr guten Servicewerten da. Insbesondere bei Fragen rund um das Thema Hosting zeigen sich die Kunden mit dem Service und Support zufrieden. Um jedoch den hohen Ansprüchen der Geschäftskunden von Schlund + Partner noch mehr gerecht zu werden, wird 1&1 ab November alle 1&1-Business-Tarife aufwerten und einen so genannten Platin-Service einführen.

Mit welchen Argumenten sollen Partner ihren Kunden gegenüber die Kehrtwende von der Premium- zur Massenmarke verkaufen?

Haynberg: Uns ist klar, dass sich unsere Partner bewusst für das Konzept von Schlund + Partner entschieden haben und nicht für einen Massenmarktanbieter. Deshalb werden wir die Partner in der nächsten Zeit davon überzeugen, dass die Marke 1&1 auch ihrem Anspruch gerecht wird. Die Partner werden schnell erkennen, dass beispielsweise der 1&1-Platin-Service die Qualität des heutigen Schlund + Partner-Premium-Services noch übertreffen wird.

Bleiben für Partner und Kunden die bekannten Ansprechpartner und Strukturen erhalten, oder müssen sie sich mit komplett neuen Abläufen vertraut machen?

Haynberg: Natürlich gibt es an der einen oder anderen Stelle noch unterschiedliche Abläufe, da beide Firmen stets autonom geführt wurden. Doch insbesondere im Service wird der Partner von dem ihm bekannten Support-Team betreut und kann hier mit sehr ähnlichen Abläufen rechnen.

Bei 1&1 sind Geschäftskunden sowohl zahlen- als auch umsatzmäßig von geringer Bedeutung. Wie wird sich das auf die Weiterentwicklung und den Stellenwert des Geschäftskundensegments im Gesamtunternehmen auswirken?

Haynberg: Von außen betrachtet mag das vielleicht so wirken. Doch B2B spielt bei 1&1 zwischenzeitlich eine nicht zu unterschätzende Rolle, was man schon daran erkennen kann, dass 1&1 die Nummer eins im Markt für gewerbliche Präsenzen ist. Durch die Zusammenführung von Schlund + Partner mit 1&1 und in Verbindung mit der Einführung des neuen Platin-Services wird das Segment weiter gestärkt, was schnell auch nach außen hin sichtbar werden wird.

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