Das dritte Quartal zeigte typische Sommerloch-Symptome

12.09.1999
MÜNCHEN: Der weltweite Absatz an Workstations hat im dritten Quartal des laufenden Kalenderjahres ein wenig nachgelassen. Das liegt, so die Experten vom Marktforschungsinstitut IDC, vor allem am typischen Sommerloch, das inzwischen keinen Hersteller mehr sonderlich überrascht.

Insgesamt wurden im Q3 1999 weltweit 412.900 Einheiten verkauft. Das sind zwar drei Prozent weniger als in den drei Monaten davor, aber dafür 23 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 1998. Aufgesplittet in die beiden ewig konkurrierenden Plattformen Windows NT und Unix, konnte NT den Absatz halten, während Unix sieben Prozent weniger an den Kunden bringen konnte.

Im Jahresvergleich zeigt sich allerdings auch in den einzelnen Bereichen ein Aufwind. Im Vergleich zum dritten Viertel 1998 wurden 33 Prozent mehr NT-Workstations verkauft. Im Unix-Bereich war der Anstieg mit vier Prozent nicht so beeindruckend. "Windows NT ist weiterhin der treibende Faktor im Workstation-Markt", erklärt Tom Copeland, Vice President der Workstation Division bei IDC. "Wie auch immer - auch der Unix-Bereich hat mehr verkauft als im letzten Jahr, hauptsächlich durch Suns steigende Absätze von Software-Engineering-Systemen."

Marktführer im NT-Segment ist nach wie vor Dell mit 71.000 verkauften Einheiten - das sind 24 Prozent am weltweiten Kuchen. Den zweiten Platz weltweit erreichte Hewlett-Packard mit mehr als 63.000 verkauften Geräten. Damit hält HP 27 Prozent des Marktes. In Europa ist HP die Nummer eins - nicht nur im dritten Quartal. Platz drei im globalen Kampf um Marktanteile erringt Compaq mit 18 Prozent.

Der Unix-Bereich wird von drei Key Playern kontrolliert: Sun führt das Dreigestirn mit einem weltweiten Anteil von 57 Prozent an. Dann kommt lange nichts und schließlich HP: Das Unternehmen erhält mit 23.125 verkauften Unix-Maschinen 15 Prozent des Marktes. IBM ist HP mit 13 Prozent und 20.365 verkauften Einheiten dicht auf den Fersen. Das vierte Quartal fällt erfahrungsgemäß immer besser aus als das dritte. In diesem Jahr allerdings sind die Experten skeptisch. "Dieses Jahr könnten die Absätze magerer ausfallen - vor allem wegen der ansteigenden Nervosität im Ausblick auf das Jahr 2000. Vor allem Kunden im Finanzsektor haben ihre Investitionen bis ins Jahr 2000 hinein eingefroren", befürchtet Kara Yokley, Workstation-Spezialistin bei IDC. Dies allerdings betrifft zumeist die NT-Workstations. Unix-Maschinen, so Yorkley, seien davon nicht so sehr betroffen, da sie in erster Linie in technischen Gebieten eingesetzt würden. (gn)

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