Das Ende der Eigenständigkeit von Palmsource

15.09.2005
Bereits letzte Woche hat der japanische PDA-Anbieter und Softwerker Access Co. die amerikanische Softwarefirma Palmsource für 324,3 Millionen Dollar (rund (261,5 Millionen Euro) in bar übernommen.

Der japanische PDA-Anbieter und Softwerker Access Co. hat bereits letzte Woche die amerikanische Softwarefirma Palmsource für 324,3 Millionen Dollar (rund (261,5 Millionen Euro) in bar übernommen. Noch müssen die Palmsource Aktionäre zustimmen; im Dezmeber soll die Übernahme abgeschlossen sein und Palmsource in der amerikanischen Tochergesellschaft Apollo Merger Sub Inc. eingegliedert sein.

Wie Access erklärte, wolle es mit der Übernahme des einstigen Marktführers für PDA-Betriebssysteme sein Geschäft mit Internet-Software für mobile Geräte weltweit ausbauen. Dass dabei der chinesische Markt einer der bevorzugten Märkte darstellt, hatte Palmsource bereits durch den Kauf des chinesischen Linux-Software-Spezialisten China MobileSoft signalsiert.

Zugleich versicherte Access seine "Unterstützung der aktuell eingesetzten Palm OS-Versionen", darunter Version 5 ("Garnet"), sowie die Fortsetzung der Lizenzbeziehungen zu den rund 40 Firmen, die das Betriebssystem einsetzen."

Was allerdings mit Version 6 ("Cobalt") passieren wird, ist offen. Beobachter gehen davon aus, dass Access die bisher nicht lizenzierte Software auf Linux portieren werde und so für den asiatischen Markt marktgerecht, auf jeden Fall interessanter machen werden. In diesem Zusammenhang wird Access sich auch mit rund 400.000 Entwickler verständigen müssen, die rund um das Betriebssystem Lösungen entwickelt haben und entwickeln. Derzeit sind 20.000 Lösungen erhältlich.

Access selbst bietet unter anderem den Linux-basierenden Webbrowser "NetFront" an, der in Mobilgeräten, darunter Sonys PSP Version 2, und Multimedia-TV-Stationen eingesetzt wird und läuft unter allen gängigen Betriebssystemen ausser Apples OSX.

Palmsource, im Oktober 2003 als Spin-Off von PDA-Anbieter Palm gelöst, hatte im Juli dieses Jahres die Markenrechte an dem Namen Palm für 26,7 Millionen Dollar an Palm (damals noch PalmOne) verkauft - weshalb der bekannte Name des Betriebssystems von Access gestrichen werden dürfte.

Palm kommentierte die Übernahme nicht, doch Marktexperten wiesen darauf hin, dass es nun auch PDAs mit Microsofts Betriebssystem anbieten könne.

(wl)

Zur Startseite