Das Fernsehbild an der Wand setzt sich durch

02.08.2005
Was jahrzehntelang typisches Beiwerk zahlreicher Science-Fiction-Filme war, ist Realität geworden: Der große, flache Fernseh-Bildschirm an der Wand.

Plasma- und LCD-Bildschirme sowie TV-Projektoren sind deutlich auf dem Vormarsch. Nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt, werden die Bundesbürger in diesem Jahr mehr als 1,5 Milliarden Euro für die neuen Display-Technologien ausgeben, das ist mehr als die Hälfte der Gesamtsumme für Fernsehgeräte im deutschen Markt. Deshalb sind Flachbild, Breitbild und hoch auflösende Bilder auch die unbestrittenen Highlights der IFA 2005 in Berlin.

Die Produktgruppen LCD und Plasma konnten in Deutschland im abgelaufenen Jahr jeweils rund 170 Prozent Zuwächse erzielen. So wurden 2004 insgesamt über alle Bildschirmgrößen 473.000 Flüssigkristall- (LCD)-Bildschirme und 100.000 Plasma-TVs verkauft.

Daneben gingen im Jahr 2004 insgesamt auch 100.000 Rückprojektionsgeräte und 68.000 Frontprojektoren (Beamer) über den Ladentisch. Die gfu geht davon aus, dass sich diese Absatzzahlen im IFA-Jahr 2005 noch deutlich steigern werden - sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa.

In Europa verzeichnet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) folgende Entwicklung: Der Anteil der TV-Geräte sorgte mit seinem Wachstum für einen Anstieg des Gesamtmarktes in den 15 EU-Ländern um 3,6 Prozent. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die hohe Nachfrage nach Plasma- und LCD-TVs, die Fernsehgeräte mit Bildröhren klar zurückdrängten.

So verteilte sich der gesamte TV-Umsatz europaweit auf 56,9 Prozent mit Röhrengeräten (im Vorjahr noch 74,2 Prozent), 23,1 Prozent mit LCD-TVs (8,7 Prozent), 16 Prozent mit Plasma-Geräten (12,8 Prozent) und 4,1 Prozent mit Projektoren (4,3 Prozent).

Damit einher geht in Deutschland auch die Entwicklung hin zu Fernsehgeräten im Breitbildformat 16:9. Der Umsatzanteil von breitbildformatigen TV-Geräten im Verhältnis zum Gesamt-TV-Markt lag 2004 noch bei gut 50 Prozent. Die gfu geht davon aus, dass er in diesem Jahr bei rund 65 Prozent und 2006 - im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft - bereits bei etwa 75 Prozent liegen wird.

Bei LCD-Geräten, insbesondere bei den typischen Heimkinoformaten in 16:9, rechnen die Marktforscher für 2005 mit einem Stückzahlwachstum von mindestens 250 Prozent. Auch beim Absatz von Plasma-TV-Geräten, die fast ausschließlich im 16:9-Format am Markt sind, wird für 2005 eine Wachstumssteigerung von mindestens 75 Prozent prognostiziert.

Diese Marktentwicklung spiegelt sich auch in den Resultaten von Konsumentenbefragungen wider: Nach den Kaufentscheidungen für LCD-TVs von der GfK befragt, gaben 89 Prozent die Bildqualität als wichtigen beziehungsweise äußerst wichtigen Grund an. Dicht gefolgt von der Bildgröße mit 84 Prozent. Für 64 Prozent war die hohe Qualität des neuen Geräts wichtig beziehungsweise äußerst wichtig und für 51 Prozent das Bildformat 16:9. (go)

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