Das Hoffen auf ein gutes Jahr 2004

12.02.2004
Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage gegenüber 2003 bestätigt sich auch im Mittelstand.Die IT-Ausgaben fielen im Januar zwar geringer aus als im Dezember, sollen aber in den kommenden Monaten laut dem neuesten IT-Mittelstandsindex von Cisco mehrheitlich gesteigert werden. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

Der deutsche Mittelstand ist deutlich besser ins neue Jahr gestartet als 2003. Der Index für die Umsatzlage lag im Januar mit 103 Punkten nur knapp hinter dem im traditionell stärksten Monat Dezember (104 Punkte) und elf Zähler über Vorjahresniveau. Somit meldet eine überwiegende Zahl der Firmen gestiegene Umsätze. Die Mehrheit der Befragten blickt optimistisch auf die ersten drei Monate des neuen Jahres: Mit gut 115 Punkten erreichte der Index der Umsatzerwartungen wieder das Niveau von Dezember.

Weniger günstig als die Umsätze entwickelten sich die IT-Ausgaben im Vergleich zum Dezember, was offenbar daran liegt, dass zum Jahresende noch Restbudgets ausgeschöpft wurden. Der Index der IT-Investitionen ist jedenfalls von 106 auf gut 95 Punkte gesunken. Auch der Indikator für die Investitionserwartungen nahm ab, deutet mit einem positiven Wert von 110 Punkten aber an, dass das Gros der Mittelständler Mehrausgaben für Informationstechnologie planen.

Investitionslaune uneinheitlich

Die überwiegende Senkung der Ausgaben im Januar machte auch vor den Kommunikationsprodukten nicht Halt. Der entsprechende Index notiert bei knapp 98 Zählern nach dem Jahreshöchstwert von 104 im Dezember. Ein Erwartungsindex von 102 Punkten in den kommenden drei Monaten deutet jedoch im Schnitt auf wachsende Kommunikationsausgaben hin.

Im Hardwaresektor ist die Investitionsstimmung auch nicht mehr so überschwänglich wie im Vormonat. Der Investitionsindikator ist zwar von 117 auf 106 Punkte gesunken, liegt damit aber immer noch im positiven Bereich. Der Index der Investitionsplanungen lag mit 113 Punkten nur knapp unter dem Dezember-Wert von 117 Zählern. Der Mittelstand bleibt also weiterhin in Investitionslaune.

Wie die Gesamtausgaben entfernte sich auch der Softwaresektor wieder von den Jahreshöchstständen. Der Indexwert der im Januar realisierten Ausgaben ist von 114 auf 102 Punkte gesunken. Trotz dieses Rückgangs vermeldeten die Mittelständler immer noch überwiegend wachsende Softwareinvestitionen. Nach den überaus opti- mistischen Investitionserwartungen im Dezember herrschte im Januar weiterhin Zuversicht, nun aber kehrt ein wenig Ernüchterung ein. Der Index für die Ausgabenplanungen lag im Januar 2004 bei 106 Punkten, nach 118 im Monat zuvor.

Rückgang bei externen Services

Der niedrigste Ausgabenindex des Monats ist für den IT- und TK-Dienstleistungsmarkt festzustellen. Nach dem erfreulichen Verlauf im Herbst lag der Januar-Index mit knapp 96 Zählern nun wieder unter der 100-Punkte-Marke. Demnach gaben die Mittelständler im Januar überwiegend weniger für externe Services aus als im Dezember. Allerdings lässt der Ausblick auf die kommenden drei Monate hoffen. Zwar notiert auch der Index der geplanten Service-Ausgaben niedriger als im Vormonat, weist mit mehr als 102 Punkten jedoch weiterhin in die positive Richtung.

Meinung des Redakteurs

Dass der IT-Mittelstandsindex vom Dezember im Januar nicht zu übertreffen sein würde, war zu erwarten. Die meisten Indikatoren sind aber immer noch im positiven Bereich - eine erfreuliche, aber auch notwendige Entwicklung nach fast drei Jahren Investitionszurückhaltung.

STECKBRIEF

IT-Mittelstandsindex

Der deutsche Mittelstand trägt zu mehr als 40 Prozent zu den ITK-Ausgaben in Deutschland bei. Um dem Rechnung zu tragen, wurde Anfang 2003 von dem Unternehmen Cisco Systems in Zusammenarbeit mit dem in Kassel ansässigen Marktforschungsinstitut Techconsult der IT-Mittelstandsindex ins Leben gerufen.

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