Das Internet hilft bei der effizienten Abfallverwertung

02.04.1999

BONN: Mit dem Projekt einer Recyclingbörse im Internet möchte die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Kooperation mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) die überbetriebliche Verwertung von Abfällen fördern. Egal ob lokal oder europaweit, über Inserate können Abfallanbieter und -Verwerter über das Internet zueinander finden.Spätestens seit der Einführung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes sind gewerbliche Abfallerzeuger und -besitzer daran interessiert, Abfälle möglichst zu vermeiden oder zu verwerten, anstatt sie zu beseitigen. Eine Problematik, der sich die IHK mit neuen Medien wie dem Internet annimmt. Kontinuierlich wachsende Angebots- und Nachfragezahlen belegen zum einen die ständig wachsende Aktualität des Themas, zum anderen den Erfolg des Konzepts der IHK-Recyclingbörse.

Vorteile für Anbieter und Verwerter

Das seit dem 7. Oktober 1996 geltende Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz unterscheidet zwischen Abfällen zur Verwertung oder Abfällen zur Beseitigung. Die Verwendung als Rohstoff, wie sie im alten Abfallgesetz festgelegt war, ist entfallen. Dadurch wird der Geltungsbereich des neuen Gesetzes beträchtlich erweitert. Es beinhaltet die Verwertung von Produktionsrückständen genauso wie die gebrauchter Produkte. Die Recyclingbörse ist eine bundesweite und europäische Datenbank zur überbetrieblichen Vermittlung von verwertbaren Produktionsrückständen und Abfällen. Nach Ansicht der Initiatoren kann jedes Unternehmen mit der Recyclingbörse konkrete und geldwerte Vorteile erzielen: Durch die Kontakte der Börse werden die Beseitigungskosten gesenkt oder neue Entsorgungswege entdeckt. Außerdem führt der Aufbau nationaler und EU-weiter Kontakte zu höherer Markttransparenz.

IHK bleibt zentrale Vermitlungsstelle

Zentraler Ansprechpartner bei der Recyclingbörse sind die zuständigen Industrie- und Handelskammern. Sie koordinieren Angebote und Nachfragen. Voraussetzung für die Aufnahme in die IHK-Recyclingbörse ist - unterschieden nach Angeboten und Nachfragen - die Angabe folgender Daten:

- Art und Zusammensetzung des Abfalls beziehungsweise Produktionsrückstandes

- Menge und Abfallhäufigkeit

- die Anfallstelle

- die Art der Verpackung

- bestehendeTransportmöglichkeiten

Unterstützung finden Interessenten bei jeder der 83 Industrie- und Handelskammern. Diese beschränken sich bei Interesse von Unternehmen allerdings auf bereits veröffentlichte Inserate oder auf die Herstellung der (codierten) Kontakte zwischen Anbietern und Nachfragern. Die jeweiligen Liefer- und Annahmebedingungen vereinbaren die interessierten Unternehmen untereinander. Die Anonymität der Inserenten bleibt auf diese Weise immer gewahrt.

Nach den Worten von Dr. Armin Rockholz, zuständig für die Recyclingbörse, steht nicht ausschließlich die Senkung der Entsorgungskosten im Vordergrund. Mit dem Projekt der Recyclingbörse können zugleich knappe Beseitigungskapazitäten geschont und Rohstoffe eingespart werden.(sd) (http://recy.ihk.de/recy/)

Seit 25 Jahren schon beschäftigt sich die IHK mit dem Thema Abfallverwertung, hier im WWW.

Auf dem Weg von der Produktion bis zur Abfallbeseitigung gibt es mehrere Möglichkeiten, die Rückstände zu verwerten.

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