Silver Surfer

Das iPad für Senioren einrichten

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways zu Hause. Manchmal auch auf der Vespa GTS oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Vater einer Tochter, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

Das iPad für Senioren einrichten

Ist ein passender Tarif gefunden, sollten Sie das iPad schon einmal zuhause im WLAN einrichten, bevor Sie es den älteren Herrschaften überreichen: Nach dem Einschalten und der Auswahl der Sprache braucht Oma eine eigene Apple-ID, die auch gleich eine E-Mail-Adresse enthält. Notieren Sie Mailadresse, Apple-ID und Passwort für sich und Ihren Senior und legen Sie anschließend die Sim-Karte des Mobilfunktarifs ein, um diese zu aktivieren. Es ist übrigens sinnvoll, das iPad auch mit einem einfachen vierstelligen Sperrcode zu versehen, der identisch mit der Sim-Pin ist: So ist das iPad gegen Diebstahl geschützt – und Oma und Opa müssen sich nur eine vierstellige PIN merken.

Das iPad ist jetzt im Grunde auch schon einsatzbereit und kann weitergegeben werden. Sinnvoll ist natürlich der Kauf einer dicken Hülle mit einfacher (!) Aufstellfunktion, die das Gerät einerseits vor dem Herunterfallen schützt und andererseits auch dafür sorgt, dass die Großeltern es nicht immer in der Hand halten müssen. Zusätzlich kann ein einfacher iPad-Stift wie der Amazon Basic Executive Stylus die Eingabe erleichtern – wenn die Hülle dann auch noch einen Stifthalter besitzt, ist sie perfekt!

Tipp: Datenfresser deaktivieren

Da das iPad später ohne WLAN betrieben wird, sollte das Ziel natürlich sein, alle unnötigen Datenfresser vorab zu deaktivieren. Öffnen Sie dazu die Einstellungen des iPads und deaktivieren Sie unter „Allgemein -> Hintergrundaktualisierung“ die „Hintergrundaktualisierung“. Schalten Sie außerdem bei allen Apps, die keinen Internetzugriff benötigen, unter „Mobiles Netz“ die „Mobile Datennutzung“ aus. Auch Funktionen wie die „iCloud-Fotomediathek“, Apple Music und die iCloud-Musikmediathek sollten Sie prophylaktisch deaktivieren, auch wenn diese aktuell unter iOS 9 noch nicht oder nur auf dedizierten Wunsch das mobile Netz verwenden. Da das iPad ja als Standalone-Rechner verwendet wird, sind alle aufwändigen Cloud-Geschichten im Grunde überflüssig und es ist auch äußerst unwahrscheinlich, dass die Senioren das Gerät für aufwändige Multimedia-Aufgaben verwenden. Daher gilt: Weniger ist mehr – und das bedeutet im Zweifel auch, dass Sie Apps, die nicht benötigt werden, in einem App-Ordner verstecken und zusätzliche Programme gar nicht erst installieren.

Tipp: Unnötige Akkufresser und Störer ausschalten

Ebenfalls sinnvoll ist es, das iPad direkt so einzurichten, dass es seine maximale Akkulaufzeit erreicht. Das bedeutet, dass Sie neben der Deaktivierung der Hintergrundaktualisierung auch beim Standalone-Betrieb nicht benötigte Funktionen wie Bluetooth(„Einstellungen -> Bluetooth“) oder Handoff („Einstellungen -> Allgemein -> Handoff und App-Vorschläge -> Handoff") deaktivieren. Auch das WLAN können Sie ausschalten, wenn das Gerät ohnehin nur im mobilen Netz genutzt wird. Für mehr Akkulaufzeit und weniger Irritationen bei den Älteren können Sie auch unter „Einstellungen -> Bedienungshilfen“ die Funktion „Bewegung reduzieren“ und die Ein/Aus-Beschriftungen einschalten. Auch das Tracking von Bewegungs- und Fitnessdaten kann deaktiviert werden („Einstellungen -> Datenschutz -> Bewegung und Fitness“).

Die Mitteilungszentralesollten Sie so weit wie möglich abspecken, damit keine unnötigen App-Benachrichtigungen den Senior bei der iPad-Nutzung stören. Das erledigen Sie am einfachsten, indem Sie unter „Einstellungen -> Mitteilungszentrale“ im Punkt „Mitteilungsstil“ bei allen Apps den Schalter „Mitteilungen erlauben“ deaktivieren. Setzen Sie zu guter Letzt noch ein einfaches und kontrastreiches Hintergrundbild auf den Home-Bildschirm, damit Ihre Senioren Apps bei telefonischer Beratung einfacher finden. Ein einfacher Farbverlauf ist hier weniger störend als ein komplexes Foto der Familie, das Sie natürlich im Sperrbildschirm verwenden können.

Leistungs- und Stromfresser wie die Hintergrundaktualisierung sollten auf dem iPad für den Senior grundsätzlich deaktiviert werden.
Leistungs- und Stromfresser wie die Hintergrundaktualisierung sollten auf dem iPad für den Senior grundsätzlich deaktiviert werden.

Apropos Sperrbildschirm: Setzen Sie die automatische Sperre unter „Einstellungen -> Allgemein“ auf mindestens fünf Minuten, damit nicht ständig die PIN eingegeben werden muss. Zusätzlich ist es sinnvoll, in den Touch-ID/Code-Einstellungen die Anforderung der Codesperre auf den gleichen Wert zu setzen. Und wenn Sie schon in diesem Menü sind, achten Sie darauf, dass der Schalter „Daten löschen“ deaktiviert ist – sonst sorgt eine zehnmalige Fehleingabe des Sperrcodes für ein Zurücksetzen des iPads mit entsprechendem Wartungsaufwand für Sie. Auf die Touch-ID sollten Sie übrigens aus Gründen der Betriebssicherheit ebenfalls verzichten: Es dürfte schwierig sein, älteren Semestern die Funktionsweise des Fingerabdruck-Sensors im Home-Button verständlich zu machen. Auch Siri gehört zu diesen Technologien, die für Senioren nicht unbedingt verständlich sind – schalten Sie die Assistentin in solchen Fällen unter „Einstellungen -> Allgemein -> Siri“ ab.

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