Das Jahr nähert sich seinem Ende: Die Ware wird langsam knapp

10.10.1997
MüNCHEN: Bei einigen IT-Produkten machen sich unter den Herstellern Lieferengpässe breit, so bei Festplatten undCD-ROM-Laufwerken. Nach der Flaute im Sommer scheint sich schon jetzt das Jahresendgeschäft bemerkbar zu machen. Wie immer sind die Preise dem ComputerPartner Informationssystem entnommen.

MüNCHEN: Bei einigen IT-Produkten machen sich unter den Herstellern Lieferengpässe breit, so bei Festplatten undCD-ROM-Laufwerken. Nach der Flaute im Sommer scheint sich schon jetzt das Jahresendgeschäft bemerkbar zu machen. Wie immer sind die Preise dem ComputerPartner Informationssystem entnommen.

Festplatten: Vom Überangebot zum Engpaß

Die Ankündigung für eine entspannte Liefersituation bei Festplatten muß wohl zurückgenommen werden. Aufgrund massiver Order asiatischer OEM-Kunden hat sich die Lage drastisch geändert. Seagate hat bis zum Jahresende EIDE-Modelle mit 2 Gigabyte (auch mit 2,5 und 3 Gigabyte) Kapazität als ausverkauft erklärt. Die gleiche Meldung kommt auch von Western Digital. Ähnliche Entwicklungen werden von den Herstellern auch für SCSI-Modelle erwartet. Im CP-Index ist der Festplattenpreis zwar im Vergleich zum Vormonat nochmals gefallen. Diese Entwicklung dürfte sich jedoch umkehren, wenn die Nachfrage weiterhin hoch bleibt.

MMX-PC fast zum Preis einer Classic-Pentium-Maschine

Die letzte Palette mit klassischen Pentiums ohne MMX hat die Fertigungsstraßen von Intel verlassen. Nach den deutlichen Preisreduzierungen der letzten Wochen ist bei diesen Geräten jedoch diesmal nichts besonderes zu verzeichnen. Ganz anders jedoch bei PCs mit Pentium-MMX-Prozessor: um sage und schreibe 12,4 Prozent ist der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vormonat gefallen. Während für eine Classic-Maschine derzeit 2.153 Mark zu zahlen sind, liegt der Händler-EK bei gleichschnellen MMX-Rechnern bei 2.190 Mark, also kaum noch ein Unterschied.

Mehr Varianten am Notebook-Markt

Bisher war ein Vergleich von Notebooks ein eher schwieriges Unterfangen. Zwar gibt es bei der Prozessorausstattung und der Speicherbestückung nicht allzu viele Varianten, unterschieden sich ähnliche Modelle verschiedener Hersteller oft in kleinen Details. Schwierig wurde es, wenn gerade eine bestimmte Kombination dieser Details gewünscht wurde. Was bei stationären PCs gang und gäbe war, feiert nun auch Einzug im Bereich der Notebooks: Macrotron bietet seine Notebooks auf Kundenwunsch an, kurze Lieferzeit garantiert. Sollten weitere Hersteller nachziehen, so verspricht dies eine zunehmende Preistransparenz.

Overdrive: Aus 486 mach Pentium

Noch gibt es sie: Anwender mit 486er PC und wenig Geld. Der Händler sollte diese Leute nicht außen vor lassen. Mit Overdrive-Prozessoren, die mittlerweile neben Intel auch andere Hersteller im Angebot haben, lassen sich schöne Zusatzgeschäfte machen, welche die Kundenbindung vertiefen. Die Preise sind relativ stabil, wenn auch Kingston seine Module kürzlich massiv im Preis gesenkt hat. Um einen 486 DX/2-66 auf Pentium-75-Niveau zu aktualisieren, hat der Händler derzeit durchschnittlich 194 Mark zu zahlen, wobei das Kingston-Modul für rund 155 Mark zu haben ist, das Original von Intel dagegen noch 232 Mark kostet.

CD-ROM-Drives: Preisstabilität trotz Preissenkungen?

Wenn jemand behauptet, CD-ROM-Laufwerke würden nur unwesentlich billiger werden, würde man ihn zunächst einmal belächeln. Trotzdem ist es so. Betrachtet man immer die aktuellen Laufwerke, so läßt sich seit fast zwei Jahren ein Händler-Einkaufspreis zwischen 150 und 200 Mark beobachten. So kostet ein Laufwerk mit 24facher Geschwindigkeit heute rund 160 Mark, während vor einem Jahr ein Laufwerk mit 16facher Geschwindigkeit 179 Mark gekostet hat. Auch für die nächsten Monate sprechen die Hersteller und Distributoren von einer stabilen Entwicklung.

Was macht der RAM auf lange Sicht?

Der RAM-Preis ist während des vergangenen Monats um gut sieben Prozent gefallen - der Dollar ist mal wieder gefallen. 90 Mark ist dabei noch nicht die "Spitze" des zu erzielenden Preises - bei Tagesaktionen und entsprechend großer Abnahmemenge sind derzeit schon mal Preise unter 80 Mark zu sehen. Laut Kingston ist auch eine weitere Preissenkung nicht auszuschließen, obwohl die Prognosen vor wenigen Wochen noch auf Preisstabilität hinausliefen. Insbesondere bei EDO-RAM-Modulen soll es deutlich abwärts gehen. Dem Händler ist also nicht zu empfehlen, größere Mengen an RAM-Modulen zu lagern.

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