Data Sources Systems / Network GmbH

02.06.1998

Arbeitgeber in der IT-Branche suchen händeringend professionelles Personal. Viele sind es leid, die Stellenanzeigen oder Benachrichtigungen des Arbeitsamtes zu studieren. Data Source Systems, ein deutsch-rumänisches Softwareunternehmen, glaubt, mit seinem Angebot einen Weg aus der Misere bieten zu können.

Die Eigenwerbung ("Vergessen Sie die Angebote aus Indien, den Philippinen und Fernost. Kommen Sie zu uns. Hier im Banat - Westen

Rumäniens, im 17. Jahrhundert mit deutscher Bevölkerung besiedelt - finden Sie Ihren Partner für das nächste Jahrtausend") wirkt eher unfreiwillig komisch. Auch die Geschäftsidee hat ihren ganz eigenen Charme: "Das Management- und Kundenbetreuungsteam kommt jeden Monat nach Deutschland." Mehr über Data Source finden Sie

irgendwann einmal unter www.dss.ro. Derzeit ist die Seite allerdings noch "under construction"...

Neben solchen Angeboten stimmen auch die aktuell kursierenden, verheißungsvollen Job-Perspektiven eher nachdenklich. Der wachsende Bedarf an Programmierern und Softwareprofis beispielsweise - der mit Blick auf die Jahrtausendwende und die Euro-Umstellung derzeit nochmal sprunghaft in die Höhe schnellt - verleitet auch langjährige Marktkenner zu der Annahme, daß die Nachfrage nach solchen Spezialisten über Jahre hinweg boomen wird. Altgediente Cobol-Programmierer beispielsweise, die in den vergangenen Jahren rigoros ausgemustert wurden, wenn sie ihren Kenntnisstand nicht auf aktuellere Systeme hin aufgefrischt haben, sind derzeit wieder heiß begehrt. So vermutet beispielsweise in diesem Zusammenhang der Guug-Veranstalter Network-OSE, "daß UNIX-Spezialisten allein aufgrund der breiten Marktdurchdringung mit unternehmenskritschen Anwendungen auch in den nächsten 20 Jahren einen sicheren Job haben werden". Da ist sogar der BVB-Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme, der große Teile der IT-Branche als den Stellenmarkt der Zukunft einstuft, vorsichtiger: Bis zum Jahr 2005, so die Vermutung der BVBler, sei der Bedarf an IT-Profis immens. Danach, so sind sich die Vereinsvorderen einig, wären die gröbsten Umstellungsprobleme bereinigt und im Angestelltensektor greift wieder das Recht des Stärkeren. "Es wird sicher danach wieder neue Technologien und Betätigungsfelder für die jetzt ausgebildeten IT-Mitarbeiter geben", beschwichtigt Joachim Weidenbörner, seit kurzem neuer Geschäftsführer von Banyan Deutschland und Mitglied des BVB. Eine Entlassungswelle nach dem Jahr 2005 möchte er gerne ausschließen, kann es aber im Endeffekt nicht: "Wir sind schließlich in der freien Marktwirtschaft." (du)

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