Dell Computer GmbH

09.09.1999

Herrn Edmund Bernardi Monzastr. 4

63225 Langen

München, 06.09.1999

Sehr geehrter Herr Bernardi,

wer im Geschäftsleben erfolgreich sein will, tut gut daran, die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft aufmerksam

zu verfolgen. Gerade in letzter Zeit sind Forschungsergebnisse publiziert worden, deren Relevanz auch für Wirtschaftsunternehmungen gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.

Die wichtigste Veröffentlichung in diesem Zusammenhang entnehmen wir dem britischen Wissenschaftsmagazin

"New Scientist". Darin wird eine Studie vorgestellt, deren Ergebnis kurz und knapp so lautet: Zuviel Sex führt zu

weichen Knien. Sexuelle Enthaltsamkeit dagegen verbessert die Leistungsfähigkeit. Diese Studie ist zwar ursprünglich auf den Sport bezogen, läßt sich aber zweifelsfrei auf das Geschäftsleben übertragen. Das Phänomen der weichen Knie kennt wohl jeder. Zum Beispiel vor wichtigen Gesprächen mit Kunden und Lieferanten. Jetzt kennen wir endlich die Ursache dafür und können dementsprechend reagieren. Hier sollte die Geschäftsführung eindeutige

Verhaltensmaßregeln für ihre Mitarbeiter aufstellen und natürlich mit gutem Beispiel vorangehen.

Überhaupt vermisse ich noch immer eine Forschungsarbeit, die den Zusammenhang zwischen dem Erfolg eines Unternehmens und dem Sexualverhalten der Mitarbeiter untersucht. Dieser Aspekt ist bisher sträflich vernachlässigt worden. Ein Beispiel: Die "Wirtschaftswoche" veröffentlichte in der Ausgabe 35/99 einen Beitrag über die

besten Unternehmen der Welt und analysierte detailliert die Erfolgsfaktoren, welche die Firma Dell zur Nummer 1 machten. Doch über den offenkundig entscheidenden leistungsbeeinflussenden Faktor Sex steht in dem Beitrag über Dell kein einziges Wort. Hier würde ich und würden zweifelsfrei auch unsere Leser eine entsprechende Information aus Ihrem Hause zu schätzen wissen.

Überhaupt wird der Bedeutung des Betts für den Unternehmenserfolg bisher nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die es verdient. So haben Forscher im Auftrag der Zeitschrift "Das Haus" jetzt in einer breit angelegten Untersuchung festgestellt, daß 61 Prozent der Männer und sogar 74 Prozent der Frauen dann am besten schlafen, wenn sie allein

im Bett liegen. Tiefer und ausreichender Schlaf aber ist, wie wir wissen, eine Grundvoraussetzung dafür, daß man sich am Tag mit vollen Kräften auf die Aufgaben stürzen kann, die es zu bewältigen gilt. Auch hier sollte die Geschäftsführung mit entsprechenden Lösungsvorschlägen auf die Mitarbeiter einwirken.

Grundsätzlich sieht es beim Thema Schlaf in Deutschland ziemlich düster aus. Die Deutschen schlafen zuwenig.

Nach einer Untersuchung des Schlafmedizinischen Zentrums der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit der Universität Stanford geht der Durchschnittsdeutsche um 23.04 Uhr ins Bett und steht um 6.18 Uhr wieder auf. Die Folge: Viele Menschen leiden unter chronischer Müdigkeit. Abhilfe könnten die Unternehmen schaffen, indem sie ihren Mitarbeitern einen Ruheraum für einen Mittagsschlaf zur Verfügung stellen. Denn der Mittagsschlaf, so ein

weiteres Ergebnis der Studie, wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus. Die Wissenschaft hat noch weitere revolutionäre Erkenntnisse von hoher Praxisrelevanz gewonnen. So sollten Unternehmen bei der Einstellung neuer Mitarbeiter unbedingt einen Blick auf die Hände der Kandidaten werfen. Denn Männer mit langen Fingern, haben Forscher der Universität Liverpool festgestellt, neigen zu Schizophrenie und Depressionen. Also bei Einstellungsgesprächen immer ein Lineal oder Maßband griffbereit halten!

Ich verspreche Ihnen und unseren Lesern, die Fortschritte wissenschaftlicher Erkenntnis-arbeit weiterhin mit der gebührenden Aufmerksamkeit zu verfolgen und Sie auf dem

laufenden zu halten.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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