Dell macht sich für AMD-Kooperation bereit

16.01.2006
Kevin Rollins, Dell-Präsident, hat bekannt, dass der PC-Direktverkäufer über den Verkauf von AMD-Rechnern nachdenkt. Bis dato setzt Dell allein auf Intel-Rechner. Vor Journalisten in Boston sagte Rollins

Kevin Rollins, Dell-Präsident, hat bekannt, dass der PC-Direktverkäufer über den Verkauf von AMD-Rechnern nachdenkt. Bis dato setzt Dell allein auf Intel-Rechner.

Vor Journalisten in Boston sagte Rollins: "Wir sind offen für Änderungen." Letzte Woche hatte Dell-Eigner Michael Dell auf der "Consumer Electronics Show" in Las Vegas erklärt, es gäbe "eine klare Möglichkeit" für den Verkauf von AMD-Rechnern.

Analysten spekulieren bereits, wann der weltgrößte PC-Verkäufer mit AMD-Computern in den Markt gehen könnte. So erklärte Analyst Les Santiago von Piper Jaffray, er habe den Eindruck, Dell werde in der zweiten Jahreshälfte starten. Santiago beruft sich auf Gespräche mit PC-Komponenten-Fertigern, Presseberichte von asiatischen Fertigern und die jüngste AMD-Meldung zu Chip-Engpässen.

In den USA reagierten einige Solution Provider deutlich verschnupft auf die Dell-Pläne. Nachdem sie sich bis dato von Dell durch ihre AMD-Serverangebote unterscheiden konnten, gehen sie nun davon aus, in einen Preiskampf mit dem Direktanbieter verwickelt zu werden. So erklärte der kalifornische Solution Provider Datel Systems, Dells Möglichkeiten bei der Preispolitik seien ungleich größer als die seinen. Auch das kalifornische Lösungshaus Lake Forest wünscht sich nichts weniger als einen Preiskampf.

Interessant erscheinen zwei weitere Analystenmeinungen. Dells Liebäugeln mit AMD sei allein eine weitere deutliche Geste an Intel, die bereits deutlichen Nachlässe für Dell ein weiteres Mal zu erhöhen. Zudem könnte die neue Allianz Apple Intel den texanischen Anbieter bewogen haben, seine ausschließliche Partnerschaft mit Intel in Frage zu stellen.

Die zweite Meinung sieht so aus: Dell müsse angesichts sinkender Margen im Intel-Geschäft auf AMD ausweichen, um den angestrebten Durchschnittsprofit auch im Enstiegs-PC-Segment zu wahren. Das erklärte Insight 64-Analyst Nathan Brookwood. (wl)

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