"Dell presst OEMs aus wie eine Zitrone"

20.02.2003

Mit einem wenig geschmacksicheren Cartoon beglückt Hewlett Packard derzeit seine amerikanischen Händler. In schönster Stabreim-Tradition mit "Dells militante Marktmanöver" übertitelt, soll das Cartoon in fünf Bildern die sozu-sagen abgefeimte Strategie des HP-Kontrahenten im umkämpften PDA-Markt im besonderen zeigen, tatsächlich aber auch Dells Marktstrategie ganz allgemein kenntlich machen.

Der Tenor des Cartoons ist klar: Dells PDA-Strategie beruhe darauf, mit wenig ausgereiften, billigen PDA-Lockangeboten (Bild 1) den Markt zu überschwemmen (Bild 3). Die PDAs selbst würden von unterwürfigen, ausgepressten Teilezulieferern gefertigt (Bild 2); der Vertrieb erfolge über Retail-Läden, die durch Webangebote gezwungen würden, auf die gerings-te Marge zu verzichten. (Bild 4). Der Support der Geräte werde durch aus dem Boden gestampften, notorisch unterbesetzten Support-Center besorgt, die zudem grundsätzlich außerhalb der USA in Steuerparadiesen angesiedelt wären (Bild 5). Soweit die HP-Botschaft.

Den offensichtlich für HP ernst zu nehmenden Hintergrund des Cartoons bilden a) der von der Konkurrenz argwöhnisch verfolgte Einstieg Dells in den PDA-Markt mit dem "Axim X5", b) der Vorwurf Michael Dells an die Konkurrenz, wenig innovativ zu sein. Das versucht HP dadurch zu kontern, dass den 500 Millionen Dollar, die Dell in diesem Jahr für Forschung ausgibt, insgesamt vier Milliarden Forschungsdollar bei HP gegenüberstünden und c), dass Dell sowohl seine Zulieferer auspresse als auch seine eigenen Supportcenter ausschließlich unter den Aspekten billig und steuersparend auswähle. Was HP nicht sagt, ist, dass auch seine taiwanischen Zulieferer unter Kostendruck und geringen Margen stöhnen und es seinerseits mit dem Direktvertrieb liebäugelt. (wl)

www.hewlett-packard.com

www.dell.com

Zur Startseite