Der Ausdruck: Variantenreiche Bildausgabe

11.03.2005
Am Ende des Digital Imaging steht immer wieder das virtuelle oder gedruckte Bild als Informationsträger ohne jegliche Sprachbarriere, das nicht nur heute, sondern auch in Zukunft zu betrachten sein soll: So werden Bilder zum Begreifen draus - im doppelten Sinn.

Von Christian Meyer

Fotos aus dem Tintenstrahldrucker

Die Ausgabe von Digitalbildern ist - nach Einschätzung von Branchenexperten - ein riesiger Wachstumsmarkt. Nach Erkenntnis von Fujifilm etwa werden in diesem Jahr (2004) weltweit ca. 2 Milliarden Fotoabzüge von digitalen Bildern gemacht, das bedeutet ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr um 100 %. Denn es wird mehr fotografiert als noch zu analogen Zeiten: statt früher 150 Fotos pro Jahr heute 460 - 80 bis 100 werden davon auf Fotopapier belichtet. Der Fotodienstleister CeWe Color hat das kürzlich durch das Marktforschungsinstitut GfK in 1.000 repräsentativ ausgewählten deutschen Haushalten mit Digitalkamerabesitzern die Print-Gewohnheiten untersuchen lassen. Die Studie hat ergeben, dass 78 % der Digitalkamera-Nutzer (alle besitzen übrigens einen PC oder Mac) schon einmal ein Papierbild selbst gedruckt oder z.B. beim Fotohandel in Auftrag gegeben haben. 57 % belichten regelmäßig ihre Bilder; 90 % der Digitalkamera-Besitzer wissen, wie man Digitalfotos zu Hause ausdruckt. Sie sind aber häufig mit der Bildqualität unzufrieden und empfinden die Kosten für ein Foto aus dem heimischen Drucker von derzeit oft über 40 Cent zu hoch. Nur die schnelle Verfügbarkeit für 1 bis 10 Fotos spricht für diesen Weg.

Sollen 20 oder mehr Bilder belichtet werden, so die GfK-Erkenntnis, entscheidet sich der Digitalkamera-Besitzer für ein Foto aus dem Großlabor. Es dauert nur 1 bis 2 Tage und ist darüber hinaus mit durchschnittlich 13 Cent erheblich günstiger. Die größte Dynamik liegt dabei im Fotohandel: Zwei Drittel aller Bilder werden dort bestellt, so wie man das seit eh und je auch vom Film gewohnt war. Entsprechend intensiv ist das Engagement der traditionell bei Photopapier marktführenden Hersteller Kodak oder Fujifilm bei so genannten Minilabs, die Prints auf "echtem" Fotopapier liefern, dazu später mehr.

Private Printing

Etwa ein Drittel der Bilder wird über private Printer erstellt. Die Anzahl der installierten Drucker bewegt sich in Deutschland auf einem Niveau von rund 20 Millionen, und der Absatz von Fotodruck-Papier wuchs (im ersten Halbjahr 2004 allein um 12%). Kodak hat allein von seinen EasyShare-Druckerstationen, auf die entsprechend kompatible Kameras (auch von anderen Herstellern) aufgesetzt werden können, seit 2003 weltweit bereits eine Million Stück abgesetzt. Für das kommende Jahr 2005 hat der "Gelbe Riese" ein Industrieabkommen mit führenden Kameraherstellern wie Konica Minolta, Nikon, Olympus, Pentax, Ricoh und Sanyo abgeschlossen, wonach künftige Kameras dieser Hersteller im so genannten "Image-Link"-Printsystem kompatibel zu Kodaks künftigen EasyShare-Druckerstationen sein sollen. Bei der neuen EasyShare-Generation genügt es, die Digitalkameras der kooperierenden Hersteller auf die kleinformatigen Fotodrucker aufzustecken und den Print-Knopf zu betätigen; in weniger als 60 Sekunden werden Digitalfotos im Format 10 x 15 cm ausgegeben. Für die nötige Kompatibilität sorgt ein 26-poliger Verbindungsstecker.

Kodaks EasyShare-Printer und ähnliche kleinformatigen Fotodrucker (z. B. von Canon, Olympus oder Sony) arbeiten meist mit dem so genannten Thermosublimationsverfahren. Andere (speziell Fujifilm) verwenden das Autochrome-Verfahren und auch die Tintenstrahl-Drucktechnik fängt an sich bei den keinen Spezialdruckern zu etablieren. Gerade die Tintenstrahldrucker (bisher meist mindestens fürs A4-Format) haben dank rascher Fortschritte bei Geräten, Papieren und Tinten mittlerweile eine Qualität erreicht, die von Thermo-Prints oder Fotoabzügen aus dem Labor in nichts nach stehen, sie sogar teilweise übertreffen. Darüber hinaus lässt sich mit den größeren Tintenstrahldruckern auch die tägliche Korrespondenz oder jede andere Art von Texten ausdrucken, während Termosublimationsdrucker ausschließlich dazu konzipiert sind Fotos auszudrucken. Farblaserdrucker sind dagegen für den Heimgebrauch noch zu groß und zu teuer und auch eher auf Farbgrafiken als auf Fotos optimiert.

Als Universalgeräte kommen also vor allem Inkjet-Drucker in Betracht. Grundsätzlich kann man mit allen modernen Inkjets Fotos ausdrucken; wirklich optimale Bildqualität bieten jedoch nur solche Tintenstrahldrucker, die auch als Fotodrucker ausgelegt sind. Diese arbeiten in der Regel - je nach Hersteller - mit mehr als den üblichen vier Farbtinten, z. B. Gelb, Magenta, helles Magenta, Cyan, helles Cyan und Schwarz. Die Idee dabei speziell in den häufigen vorkommenden großen hellen Farbbereichen (Hauttöne, Himmel) eine optimale Farbwidergabe möglichst ohne sichtbares Raster zur erreichen.

Bildauflösungen

Der Begriff "dpi" spielt bei der Druckausgabe immer wieder eine - manchmal verwirrende - Rolle. Dies ist ein aus der klassischen rasterorientierten Druckerbranche übernommenes Maß für die Auflösung bzw. Druckqualität von Bildern, ausgedrückt in "dots per inch" (dpi), also Punkte pro Inch (2,54 cm) Höhe oder Breite. Selbst in vielen Digitalkameras wird der dpi-Wert bei den Bilddaten mit abgespeichert (meist 72 dpi), obwohl das kaum einen Sinn macht. Denn tatsächlich ist allein die Pixelzahl des verwendeten Bildsensors von ausschlaggebender Bedeutung für die spätere bei guter Qualität mögliche Ausgabegröße. Wenn ein CCD- oder CMOS-Sensor in der Kamera z. B. 5 Megapixel (Bildpunkte) besitzt, dann sind diese den drei Farben Rot, Gelb und Blau (RGB-Farbraum) gewidmet. Ein sehr guter Bildausdruck (Foto- oder Kunstdruckqualität) andererseits erfordert eine Auflösung von mindestens 300 dpi; ein Farbbild in dieser Auflösung mit den Abmessungen 13 x 18 cm besitzt demnach etwa 3,3 Millionen Bildpunkte (3,3 Megapixel). In den Abmessungen 20 x 30 cm hat das mit 300 dpi aufgelöste Bild demnach etwa 8,4 Millionen Bildpunkte (entsprechend 8,4 Megapixel). Wenn die Druckqualität dagegen etwa auf nur 200 dpi reduziert wird (ausreichend für ein etwas gröberes Druckraster z. B. in Zeitungen), dann wächst zugleich auch die mögliche Bildgröße. Das unbeschnittene Gesamtbild eines mit dem schon erwähnten 5-Megapixel-Sensor mit z. B. 2.592 x 1.944 Bildpunkten aufgezeichneten Fotos aus der Digitalkamera ergibt dann (bei einer Druckauflösung von 200 dpi) eine Druckgröße von 32,9 x 24,7 cm.

Moderne Inkjet-Drucker drucken nun zwar mit 2.400 dpi und mehr, diese hohe Auflösung benötigen sie jedoch für die Farbmischung. An den Drucker gesendete Bilder mit über 600 dpi werden beim aktuellen Stand der Technik sogar im Drucker wieder hinuntergerechnet. Wenn man sich über die richtige dpi-Wahl nicht sicher ist, spielt das meist keine Rolle, denn moderne Druckertreiber sind selbst optimierend und erzielen somit meist bessere Resultate als benutzerdefinierte Einstellungen.

Inkjet-Drucker für den Heimgebrauch

An dieser Stelle ist es sinnvoll, einmal einige aktuelle Inkjet-Fotodrucker und ihre charakteristischen Merkmale zu skizzieren. "Direktdruck, einfache Bildbearbeitung am Gerät und Ausdrucke in professioneller Qualität für lange Lebensdauer", das versprechen z. B. die neuen Fotodrucker von Hewlett Packard HP Photo-smart 8150 und 8450. Beim Photosmart 8450 sind außerdem eine neu entwickelte Farbpatronen-Technologie sowie eine verbesserte Papierführung im Einsatz. Beide haben fünf Speicherkarten-Steckplätze für alle gängigen Kartenformate an Bord und eine zusätzliche Schnittstelle für PictBridge-fähige Digitalkameras, wodurch direkter Fotodruck möglich ist. Und auch für eine ganze Reihe von Bildbearbeitungsfunktionen wird kein Anschluss an einen Computer benötigt. Über ihr 6,4 Zentimeter (2,5") großes LCD-Farbdisplay können Anwender Fotos bequem auswählen, zoomen, drehen oder Videos abspielen und dabei einzelne Sequenzen "einfrieren" und ausdrucken. In Sachen Druckgeschwindigkeit gehört der HP Photosmart 8150 zu den schnellsten Fotodruckern seiner Klasse: Innerhalb von 30 Sekunden ist ein Foto im Format 10 x 15 cm gedruckt; das Spitzengerät 8450 indessen braucht für den gleichen Job nur noch 27 s. Bis zu 4.800 dpi Auflösung in Farbe sorgen dabei für detailgetreue Wiedergaberesultate. Darüber hinaus steht mit der neuen Generation von HP Druckpatronen auch 6-Farb-Tintendruck mit der HP Photoret IV Precision Technology (für den Photosmart 8150) zur Verfügung, beim Spitzengerät 8450 hingegen sogar 8-Farb-Tintendruck (mit bis zu 72 Millionen möglichen Farbtönen). Flexibilität auch bei der Auswahl der bedruckbaren Medienformate, die von 10 x 15 cm über DIN A4 bis zu Sonderformaten mit 21,5 x 61 cm reichen - jeweils mit und ohne Rand. Für den 8150er gibt es zudem auch eine Duplex-Einheit für automatischen beidseitigen Druck und eine zweite Papierzuführung.

Der HP Photosmart 8450 ist das Flaggschiff unter den neuen Fotodruckern von HP. Dieses Spitzengerät "für höchste Ansprüche" (HP-Zitat) ist netzwerkfähig (optional auch Bluetoothfähig, so wie der 8150er übrigens auch), und vor allem hat er eine von HP weiter entwickelte Generation von Farbpatronen und - damit einhergehend - auch eine geänderte Papierführung bekommen. Die neue, zweite Düsengeneration bei HP ist (dem allgemeinen Techniktrend bei Fotodruckern, so auch bei Canon und Epson folgend) mit einer größeren Anzahl (beim HP Photosmart 600 statt bisher 300) von feineren Düsen und zwei Düsenreihen pro Druckfarbe ausgestattet. Folge dieser bei HP "Smart Printing Technology" genannten Entwicklung für den Anwender: Die neue Tintenformel (8-fach Tintendruck) bringt brillantere Fotos, das neue Patronendesign eine bessere Papierführung und bei der reinen Schwarzpatrone eine vergrößerte Druckstreifenbreite. Für die erweiterte Bildbearbeitung und Archivierung gehört bei beiden Fotodruckern die HP Image Zone Software zum Lieferumfang. Ebenfalls Teil der Software-Ausstattung ist HP Instant Share, mit der Fotos vom Drucker aus an über 30 individuell programmierte Adressen geschickt werden können.

Tinten-Technologien

Auch Canon ist kürzlich mit einer neuen Fotodrucker-Generation namens "Pixma" auf den Markt gekommen. Der Tintenstrahldrucker Pixma iP5000 bietet sogar eine besondere Neuheit: Als einer der ersten Drucker verwendet er eine Tröpfchengröße von nur einem Picoliter (Pico=ein Billionstel, 10 hoch minus 12). Neues Flagschiff unter den Canon-Druckern hingegen ist der iP8500 mit einem 8-Tintensystem (wie beim HP Photosmart 8450). Alle neuen Pixma-Modelle von Canon bieten folgende Features: futuristisches, bewusst minimalistisches Design (Gehäuse in hoch glänzendem Finish und mit klarer Linienführung), zweifache Papierzufuhr, die eine Aufstellung und Bedienung auch im Regal zulässt. In die Geräte integrierte Vorrichtungen gestatten ferner das Drucken auf geeigneten CD-Rs/DVDs und/oder den Duplexdruck. Sie er-möglichen allesamt (auch) Fotodruck, d. h. das Drucken von Fotoprints mit hoher Geschwindigkeit und beeindruckender Qualität. Eine höhere Anzahl von feineren Düsen versprüht kleinere Tintentröpfchen, aber trotzdem mehr Tinte pro Flächeneinheit. Mit nur 2 Picoliter feinen Tintentröpfchen erreichen alle neuen Pixma von Canon bis zu 4.800 dpi Druckauflösung, der iP5000 - wie schon erwähnt - mit nur 1 Picoliter/Töpfchen sogar bis zu 9.600 dpi. Das ist ein Ergebnis der bei Canon entwickelten so genannten FINE-Technologie (Full-photolithography Inkjet Nozzle Engineering). Diese macht Druckköpfe möglich, die ähnlich wie integrierte Schaltkreise gefertigt werden. Damit entsteht eine Qualität, die mit traditionellen, aus mehreren Komponenten zusammen gesetzten Tintenstrahl-Druckköpfen bislang nicht erreichbar war: Ein FINE-Druckkopf stößt in einer Sekunde Millionen winzig kleiner Tröpfchen aus. Der Druckkopf des iP8500 etwa hat 6.144 Mikrodüsen; rein rechnerisch ergibt sich somit ein Wert von rund 147 Millionen Tintentröpfchen, die pro Sekunde ihren Weg aufs Papier finden. Das Resultat ist ein verfeinertes Druckbild mit einem Plus an Schärfe, Kontrast, Farbraum und Farbdynamik. Alle neuen Pixma-Modelle von Canon bieten u. a. Fotodirektdruck von kompatiblen Digitalkameras und unterstützen damit den herstellerübergreifenden PictBridge-Standard für den Druck auch ohne PC oder Mac.

Rolle der Software für optimierte Bildausgabe

Außer dem Direktdruck über Printer-Stationen wie etwa EasyShare von Kodak oder ähnlicher herstellerspezifischer Docks (etwa von Canon) oder aber über das verbreitete, produktübergreifende PictBridge-Direktdruckverfahren ist für den Fotodruck auch die geeignete Software zum Ansteuern der heimischen Drucker gefragt. Meist ist diese als Bundle im Lieferumfang der Inkjets enthalten. Es soll an dieser Stelle aber darauf hingewiesen werden, dass für die qualitativ hochwertige Bildbearbeitung und -ausgabe die elektronische Bildverarbeitung (EBV) unerlässlich ist. Insbesondere gilt dies, wenn die Bilddateien aus digitalen Profikameras im (alle Bildinformationen unkomprimiert enthaltenden) RAW-Format weiterverarbeitet und ausgegeben werden sollen, wozu immer mehr Berufsfotografen übergehen, wenn nicht nur das schnelle Pressebild im JPEG- oder TIFF-Format gefragt ist, sondern das künstlerisch gestaltete Farb- oder Schwarzweißbild der "klassischen Schule". In Teil 5 dieser Serie werden EBV-Programme wie FixFoto, Paint Shop Pro und Photoshop vorgestellt, die mit einer reichhaltigen Anzahl von professionellen Werkzeugen auch für die Bildausgabe ausgerüstet sind.

Digitalbilder zum Aufhängen

Für großformatigen Inkjet-Druck soll beispielhaft noch Epson mit seiner Stylus PRO-Serie im Format bis DIN B0 erwähnt werden. Epson bezeichnet sich selbst inzwischen gern als "Fotobefreier", womit das japanische Unternehmen den auch von Kodak und anderen verfolgten Trend weg vom virtuellen und (zurück) zum "Bild zum Anfassen", zum Print meint. Die Profidrucker Epson Stylus PRO 7600, 9600 und 10600 sind nun eher für Bilder zum Aufhängen geeignet, also für den Großformatdruck auf unterschiedlichen Medien (z. B. Karton bis zu einer Stärke von 1,5 Millimetern) und Medienbreiten von 610 bzw. bis zu 1.118 mm. Ausgestattet mit Epson Ultra-Chrome-Tinte für einen brillanten und lichtbeständigen Ausdruck, einer zusätzlichen siebten Farbe "Light Black" für bessere Abstufungen im Farb- und Schwarzweißdruck und der zusätzlichen optionalen Schwarztinte "Matte Black" (speziell für den Druck auf mattem Papier), versprechen die beiden Tintenstrahler Druckergebnisse auf höchstem Niveau. Mit einer Auflösung von bis zu 2.880 x 1.440 dpi (auf geeigneten Medien) sind sie vielseitig einsetzbar: Egal, ob für die professionelle Porträt- und Gebrauchsfotografie, das Proofing oder den Anzeigen- und Kunstdruck. Möglich machen das die weiterentwickelten Epson Micro Piezo-Druckköpfe mit ihren jeweils 96 Düsen. Sie garantieren eine verbesserte Farbabstufung und einen besonders großen Farb-raum. Auch die Epson Variable-Sized-Droplet-Technologie trägt zu diesem hochauflösenden Druckergebnis bei. Durch unter-schiedliche Tropfengrößen sorgt sie für eine hohe Druckgeschwindigkeit und große Detailgenauigkeit: kleine Tintentropfen für Feinheiten, große Tintentropfen für Flächen; pro Druckzelle sind bis zu drei verschiedene Tropfengrößen möglich. Die Epson Stylos PRO-Drucker arbeiten mit einem neuen UltraChro-me-7-Farb-Tintenset von Epson. Dieses vereint erstmals Vorzüge der farbstoffbasierenden und der pigmentierten Tinte. Ergebnisse: noch intensiveres und brillanteres Farbergebnis und eine Lichtbeständigkeit bis zu 75 Jahre, abhängig vom eingesetzten Bedruckstoff.

Fotodruckerpapier ist nicht geduldig

Ein hoch auflösendes Digitalbild nach aufwändiger Nachbearbeitung im EBV- oder Grafikprogramm auf Fotodrucker bringt noch kein befriedigendes Ergebnis, wenn man es auf normalem Kopierpapier ausdrucken würde. Für den Fotodruck im Inkjet-Verfahren eignen sich entweder mehrschichtige Inkjetpapiere oder Fotopapiere auf Polymer- oder gar Nanokeramik-Basis mit relativ hohen Papiergewichten (gerechnet in g/qm) von mehr als 180 g/qm und einer porösen, für Tinte aufnahmefähigen Oberfläche. Solche Papiere sind unter den unterschiedlichsten Bezeichnungen am Markt: Photo Paper, Glossy Photo Paper, Premium Glossy Photo Paper, Matte Photo Paper etc. Auf solchen speziellen Papieren verläuft die Tinte nicht unkontrolliert, sondern sie wird von der mikroporösen Schicht aufgenommen, schnell getrocknet ("wegschlagend" trocknend, wie Drucker das nennen) und dauerhaft gebunden.

Andere Fotodruckverfahren

War bisher vorwiegend von der Bildausgabe im Tintenstrahldruckverfahren die Rede, so soll wenigstens kurz erwähnt werden, dass es für den Heimgebrauch auch Thermosublimations- und Farblaserdrucker gibt. Halbtondrucker übertragen im Thermosublimationsverfahren wachsartige Farbstoffe von einem Trägerband (einer Art Farbband) durch Erhitzen präzise dosiert auf spezielle Papiere, sie rastern das Bild also nicht (wie beim Tintenstrahldruck) auf. Die Sublimationsdrucker sind vielfach als Zubehör für Digitalkameras konzipiert; die bereits erwähnten EasyShare-Drucker von Kodak und vergleichbare Printer von Canon oder Epson etwa gehören in diese Kategorie. Anders arbeitet das Thermo-Autochrome-Verfahren ("Printpix") von Fujifilm; hierbei sind die Farbpigmente bereits im Fotopapier gekapselt enthalten und werden mithilfe von Laserdioden gezielt aktiviert, so dass hier kein Farbband erforderlich ist. Das Ende beider Druckverfahren allerdings scheint technisch erreicht, wesentliche Neuerungen oder Qualitätssteigerungen (wie sie beim Tintenstrahldruck alle paar Monate vermeldet werden) konnten weder Thermosublimation- noch Thermo-Autochrome-Hersteller in letzter Zeit verkünden. Alle diese Geräte arbeiten übrigens nur mit den jeweils zugehörigen Spezialpapieren (bei kleinen Kameraprintern meist im Format 15 x 15 cm), die teilweise am Ende des Druckvorganges mit einer widerstandsfähigen Schutzschicht versehen werden.

Auch Farblaserdrucker zu inzwischen dramatisch gesunkenen Preisen (etwa von Konica Minolta) kommen für den Fotodruck, auch im heimischen Bereich, in Betracht. Jedoch ist die Auswahl an lichtbeständigen Papieren für dieses Fotodruckverfahren noch gering, und es gibt auch (noch) keine glänzenden Oberflächen, so dass nach dem Druck meist noch laminiert oder hochglänzender Lichtschutzlack aufgesprüht werden muss.

Ausbelichten im Fotolabor

Die "klassische" Entwicklung von digitalen Bildern auf Fotopapier bietet heute schon jedes bessere Fotolabor an. Der Preis dafür entspricht in etwa dem von Nachbelichtungen herkömmlicher Negative. Als Datenträger werden nahezu alle Speichermedien akzeptiert, also gängige Flash-Speicher, Disketten oder CD-ROMs. Eine ständig aktualisierte Marktübersicht von Online-Fotobelichtungen (inklusive Sonderbelichtungen) ist im Online-Magazin digitalkamera.de (unter http://www.digitalkamera.de/Belichtung/) verfügbar. Sonder-Services belichten dabei auf fast alle vorstellbaren "Foto"-Materialien - auf T-Shirts ebenso wie auf Spielzeug, Tassen, Mousepads, natürlich auch auf Fotokalender, Poster, Fotohandbücher oder im Panoramaformat.

Für die Bildbestellung gibt es inzwischen zahlreiche unterschiedliche Wege: im Fotofachhandel, im Schnelllabor mit Minilab, in Fotofachabteilungen von Kaufhäusern oder online - alles ist möglich. Über das Internet ruft man etwa die Homepage eines Online-Bilderdienstes auf und überträgt die vorher zusammen gestellten Bilddateien. Der HTML-Upload aus dem Internetbrowser ist dabei Standard, einige Dienste bieten auch das Herunterladen einer Upload-Software an, gelegentlich werden Bilddateien auch als E-Mail-Anhang akzeptiert, vereinzelt funktioniert auch eine FTP- oder ISDN-Direktübertragung. Profi-Digitalkameras, einige Fotodrucker und auch Bestellterminals unterstützen heute auch das so genannte DPOF-Format (Digital Print Order Format), wobei sich bereits an der Kamera die zu druckenden Bilder auswählen und nach unterschiedlichen Kriterien indexieren lassen. Die Bestelldaten werden dann auf einer Speicherkarte abgelegt und beim anschließenden Druckverfahren berücksichtigt.

Die Produktionstechnik im Fotolabor entspricht dabei (im Großlabor ebenso wie auch im Minilab beim Fotofachhandel) weitgehend dem von klassischen (analogen) Filmen bekannten Technik: Zunächst werden die Pixel des digitalen Bildes mit Dreifarben-Lasern, Leuchtdioden oder LDC-Technik zeilenweise in den RGB-Farben auf Fotopapier belichtet. Die lichtempfindlichen Fotopapiere werden danach herkömmlich auf chemischem Wege entwickelt, fixiert, gewässert und getrocknet. Das so hergestellte Foto entspricht in jeder Weise der altbekannten Fotoqualität. Die Auflösungen liegen dabei zwischen 250 und 400, meist bei 300 dpi (siehe oben).

Bildausgabe am Fernseher

Die meisten Digitalkameras besitzen einen Videoausgang. Damit kann man die gerade geschossenen Bilder vorführen oder sie "on location", im Urlaub, oder im Hotelzimmer aussortieren. Es geht aber auch ohne Kamera: Der Speicherkarten-Hersteller SanDisk etwa hat einen Digital Photo Viewer auf den Markt gebracht, der das Betrachten von digitalen Fotos direkt von Speicherkarten der Formate CompactFlash I/II, Memory Stick, Smart Media, Secure Digital (SD) oder MultiMediaCard auf dem Fernsehbildschirm ermöglicht. Ähnliche Geräte gibt es von zahlreichen anderen Anbietern. Die kleinen Kästen werden immer per Video- oder S-Video-Kabel an ein TV-Gerät angeschlossen. Über eine Fernbedienung lassen sich Einzelbilder oder Dia-Shows "à la cart" ansehen und ggf. auch löschen. Die Bildqualität ist allerdings nicht mit einem Computer-Monitor vergleichbar, da TV-Bildschirme eine geringere Auflösung besitzen.

Mit selbst erstellten DVDs oder Video-CDs kann man da schon mehr anfangen. Selbst gebrannte Disks kann heute schon jeder bessere DVD-Player wiedergeben. Mit geeigneten Programmen erstellt man Slide-Shows, die mit Überblendeffekten und Musikuntermalung aus den eigenen Bildern multimedialen Spaß machen.

Bildausgabe am Computer

Bildbetrachtungsprogramme gehören heute zu jedem modernen Betriebssystem. Bei Windows 95 oder 98 hatte man standardmäßig dafür nur den Internet Explorer zur Verfügung, Windows 2000 lieferte immerhin als Beigabe schon einen Picture-Viewer mit. Windows XP hat inzwischen einen integrierten Bildbetrachter, der Bilder in einem Ordner wie eine Diaschau ablaufen lässt. Preiswerte Programme wie ACDSee oder die Freeware Irfanview bieten allerdings schon mehr: Bildbetrachtung, Archivierung, Anzeige von EXIF-Informationen (Belichtungsdaten, etc.), Druckfunktion und vieles mehr. Die neueste Version 7.0 von ACDSee kann sogar Raw-Daten der meisten Kamerahersteller interpretieren und bietet komfortable Funktionen zum Bildvergleich an.

Bilder einer weltweiten Ausstellung

Die Bildergalerie auf der eigenen Domain oder Fotos als Dateien an eine E-Mail angehängt - für jeden Digital-Fotografen inzwischen eine Selbstverständlichkeit, für jeden Profis ein Muss und selbstverständliches Marketing-Instrument. Zu berücksichtigen ist dabei vor allem das angepasste Bildformat und die entsprechende Auflösung. Bei reiner Monitorbetrachtung etwa sind entsprechend komprimierte Bilddateien im JPEG-Format ausreichend, während zum Druck vorgesehene Fotos schnell die Kapazität von Übertragungswegen und Speicherplatz sprengen können, denn das Fassungsvermögen von E-Mailboxen ist meist beschränkt. Gerade zu diesem Bereich der Bildaus- und Weitergabe sei an dieser Stelle das ausgezeichnete Fachbuch von Josef und Robert Scheibel aus dem Verlag für Foto, Film und Video mit dem Titel "Fotos digital printen, präsentieren, archivieren" empfohlen. Es enthält auf nur 144 Seiten zahlreiche Hintergrundinformationen und Tipps, die den Umfang dieses Beitrags sprengen würden.

Das Foto erlebt durch die Digitalfotografie eine ungeahnte Renaissance. Es wird mehr fotografiert als jemals zuvor, das von seiner Virtualität wieder "befreite Bild", das "Bild zum Anfassen" oder auch "zum Begreifen" ist wieder in, auf Papier, als Album, als Fotobuch, als Poster, auf Geschenken, als Diaschau, auf Bildschirm und Fernsehgerät oder auf Projektionswänden. Grenzenlos und weltweit verfügbar.

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