Der ChannelPartner-Querschläger: Green IT - Wo gibt es denn die?

21.06.2007
Dieses Mal fragt sich der Querschläger, wie und ob überhaupt Umweltschutz und IT zusammenpassen.

Umweltfreundliche Computerprodukte? Das erinnert mich irgendwie an Jute statt Plastik, also an die Diskussion um alternative Verhütungsmittel der Goldenen Siebziger. Abgesehen von den Scherzen um den Pedalantrieb oder dem kompostierbaren Bildschirminhalt ist die Umweltbilanz der Wegwerfkisten insgesamt nicht lustig.

Da werden von Konzernen in China unter katastrophalen umweltpolitischen Zuständen und mit enormem Energieaufwand Rechner und Komponenten gefertigt, deren hochgiftige Abfallprodukte in den Fluss gekippt, auf Seveso-Art vergraben oder auf Halde geschüttet. Jeder, der in einer Branche der Metallverarbeitung, der Kunststoffproduktion oder Elektronik beschäftigt ist, weiß, welche Gifte bei der Herstellung entstanden, beim Betrieb entstehen und bei der Entsorgung entstehen können.

Bereits in den Neunzigern hatten fortschrittliche Unternehmen die im PC verbauten Kunststoffe gekennzeichnet, um eine Sortierung möglich zu machen. Damals wurde das mit Töpfers Umweltengel honoriert - ein Anfang, aus dem, vergleicht man es mit der sonstigen Entwicklung im Computerbau, leider nicht viel mehr geworden ist.

Ein PC ist Sondermüll, egal wie teuer er einmal war. Er ist nicht grün, und er ist auch nicht biologisch abbaubar, und seine Kunststoffe wachsen genauso wenig nach wie die der Unterhaltungselektronik. Er ist giftig, und er macht krank - viel zu oft.

Aber es gibt die "Green IT", die heißt Rechenschieber oder Abakus, Papier und Bleistift, und die ganz Alten, die über 40, können es sogar noch im Kopf!

Mein Fazit: Wer sein Gewissen schon mit bleifreien Kabeln und Solartastatur besänftigen kann, der glaubt auch an Klimaschutz und gesunde Gen-Kartoffeln.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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