Angeblich soll sich die Lage der Nation ja in der Anzahl der schwangeren Frauen widerspiegeln. Je besser es wird, umso voller wird es bei IKEA. Als wir letztens wieder unserem skandinavischen Lebensgefühl zollten, habe ich zumindest optisch zum ersten Mal an den Aufschwung à la Kohl geglaubt. Damals kam er zwar nicht wirklich, aber im Fernsehprogramm werden ja auch ständig schlechte Filme wiederholt.
Jedenfalls begab es sich zu jener Zeit, dass meiner einer sich, wie viele Andere, dem Aufruf zur Selbständigkeit beugte. Damals wie heute wurde einem so ziemlich alles versprochen und im Nachhinein stellte sich heraus, dass Fördergelder und zinsgünstige Darlehen nur für Kredite ab 250.000 Mark (West!) rentabel waren – außer für die Bank. Allein dafür sollte ein Haftungsgesetz für Politikergeschwätz erlassen werden, außerdem für Ich-AG, CE-Regelung, 1-Euro-Job und sonstige Reformpleiten.
Vergangenheit – klar, doch woran glauben die hoffnungsfrohen IKEA-Kundinnen heute? Seit Ende April habe ich das Gefühl, als wäre meine Ladentür abgeschlossen, Computer verboten und Digitalkameras auf dem Index. Wenn ich dann in den Nachrichten über volle Auftragsbücher und andere illusionierende Hurrameldungen stolpere, wird die Verwirrung auch nicht kleiner. War es das etwa schon oder ging alles für das neue Kinderzimmer drauf?
Mein Fazit: Es scheint etwas dran zu sein, dass der "Aufschwung" beim Volk noch nicht angekommen ist. Muss dieser Oskar immer Recht haben?
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.