Der Chip aus dem Reagenzglas

04.06.2000

Ein Verbund europäischer Forschungsgruppen will Prototypen nanoelektronischer Schaltkreise im Reagenzglas züchten. Unter anderem sind innerhalb dieses Forschungsvorhabens Teams der europäischen Sony-Laboratorien, der Universitäten Hamburg, Barcelona, Wien, Dublin und das Nationale Mikrostrukturforschungszentrum Dublin beteiligt. Die Gesamtförderung für das auf drei Jahre angelegte Projekt beträgt etwa zwei Millionen Euro.

Die Forscher wollen in einem ersten Schritt eine Unterlage aus einer dünnen Schicht Proteinkristalle aufbauen. Diese Schichtkristalle besitzen in regelmäßigen Abständen von 10 bis 20 Nanometern kleine Vertiefungen, die mit je einem fest verankerten Halbleiter-Nano-partikel aufgefüllt werden sollen. Die Besonderheit der Nanoteilchen: Sie werden vorher durch chemische Synthesen in einer Lösung so präpariert, dass sie danach die Funktionen von Kondensatoren und Transistoren übernehmen können. Durch dieses Verfahren ist es beispielsweise denkbar, bei der Chipherstellung auf das Silizium zu verzichten und statt dessen Nano-Teilchen zu verwenden, um wesentlich kleinere Chips mit einem Vielfachen der Leistungsfähigkeit heutiger Prozessoren herstellen zu können. (mm)

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