Da erzählt ein Moderator im Stil der inflationären Pseudo-Wissensshows, die kreuz und quer durch die Kanäle geistern, dass es gelungen sei, ein Gen des Pantoffeltierchens mit einer Handykarte zu verschmelzen. Sie kennen die Werbung?
Und weil alles so schön einfach ist, wird hinter SIM der Kultausdruck "YO" angehängt, der ja einschlägig von "Yo Man" aus der Rappersprache bekannt ist und ab der Grundschule die Schulhöfe beherrscht. So gesehen ein Coup, welcher die Prozesshansel aus der Handybranche einmal mehr in Aktivität versetzte.
Doch wie bei den drallen Krankenschwestern oder der Free&Easy-Karte, sehnt sich der Markt nach billigem, einfachem Telefonieren, und die Bestrebungen der Konkurrenz wurden erst einmal abgeschmettert. Allerdings hat die Geschichte einen kleinen Haken.
Aufgeladen werden muss über Kreditkarte oder Konto, was zwar Big Brother freut, an der Zielgruppe Kids aber völlig vorbeigeht. Soll hier das Ende der Rubbelkarte eingeleitet werden, die so praktisch als Geschenk eingesetzt werden kann? Und warum das Versteckspiel von E-Plus? Für den Namen und die Werbung braucht sich der schon öfter totgesagte Provider nicht zu schämen? Vielleicht für den Preis des Originals?
Telefonieren könnte noch viel einfacher werden. Die Karte könnte es beim Händler geben, die Nummer aufgedruckt, frei geschaltet und mit annehmbarer Marge. Keine Registrierung, keine persönlichen Daten, sondern komfortable und die Privatsphäre respektierende Kommunikation.
Wer will schon ein permanent aktives Fahrtenbuch im Auto oder einen Ortungschip am Armband tragen, der über jeden Meter Auskunft gibt? Wer auf welchem Platz im Stadion sitzt, weiß man ja auch schon bald. Ich will doch nur telefonieren!
Mein Fazit: Wie viele Menschen tatsächlich glauben, dass Pantoffeltierchen mit SIM-Karten gekreuzt werden können, bleibt leider im Dunkeln. Aber schätzen darf man wohl noch!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.