Der ComputerPartner Querschläger: Jetzt schlägt´s neunzehn!



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 
Nun ist es amtlich: Ab 1. Januar 2007 wird die Billigsteuer auf neunzehn Prozent erhöht. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Koalition der Wahlverlierer noch so lange Regierung spielen darf.

Nun ist es amtlich: Ab 1. Januar 2007 wird die Billigsteuer auf neunzehn Prozent erhöht. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Koalition der Wahlverlierer noch so lange Regierung spielen darf. Gerade das wollte das Wahlvolk ja nicht und hat die Schröder-SPD und deren Kampfgenossen CDU/CSU entsprechend abgestraft. Nun ist wieder so viel Mitte an der Macht, dass vor lauter Loch kein Rand mehr zu sehen ist. Und Licht ist ohnehin Mangelware in den Köpfen der Koalition.

Doch einen kleinen Vorteil hat die Mehrwertsteuererhöhung. Die neuen Sätze müssen in die kaufmännischen Programme eingegeben werden. Gerade Kleinunternehmen benötigen Updates, und Vor-Ort-Service könnte wieder etwas wichtiger als "Hauptsache billig" sein.

So gesehen wäre mir sogar eine stufenweise Erhöhung der Mehrwertsteuer lieber. Ab 1.7.2006 ein Prozent, ab 1.1.2007 wieder eins, und weil es so schön war, ab 1.1.2008 noch ein Prozent. Durch dieses Zahlenchaos wäre so viel Arbeit in der IT geschaffen worden wie in den letzten sechs Jahren nicht, Millennium einmal ausgenommen.

Nicht nur die Softwarehändler und -produzenten hätten gut zu tun, auch Druckereien, die ständig neue Verpackungen drucken müssten, oder die Werbebranche, die findige Konzepte zu ständig steigenden Preisen entwickelte. Oder die Autoindustrie, denn ein Pkw, der brennt, muss ersetzt werden.

Und ab 2010, wenn CDU/CSU und SPD ihre gemeinsame Agenda geschafft haben und Hartz, Rürup, Ackermann, Neufeld und Hundt Ehrenbürger wurden, könnte man endlich die Zwanzig-Prozent-Hürde knacken und die Steuer wieder im Kopf ausrechnen. Zumindest bei einigen geht das sogar ohne Computer. Doch ob bis dahin Handwerker und Dienstleister überhaupt noch Rechnungen ausstellen oder lieber "schwarz" arbeiten, ist eine andere Frage. Eine neue Pleitewelle droht schon jetzt.

Mein Fazit: Wenn so die Binnenkaufkraft gestärkt werden soll, ist das ziemlich makaber. Es muss also einen anderen Grund für die fröhlichen Gesichter in Berlin geben.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

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