Der Graumarkt blüht - 71 Prozent der IT-Händler mischen mit

21.02.2003
Der Handel mit IT-Produkten auf dem so genannten Graumarkt führt in der ohnehin gebeutelten Branche einer Studie zufolge weltweit zu Verlusten in Milliardenhöhe. Über nicht autorisierte Handelswege werden verbilligte Markenprodukte wie Computer und Zubehör im Wert von inzwischen jährlich 40 Milliarden Dollar umgesetzt, fand die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG heraus. Den Herstellern entstünden dadurch, neben einem Imageschaden, jährlich Verluste von rund fünf Milliarden Dollar - Tendenz steigend. Schuld daran sind keinesfalls nur Betrüger, sondern angeblich auch die Fachhandelspartner.Als Ursache für das stetige Anwachsen des grauen Marktes haben die Experten unter anderem nämlich den Missbrauch von Vertriebsvereinbarungen und Rabattaktionen durch die Partner ausfindig gemacht. Der Studie zufolge unterliegt sogar der Großteil der autorisierten Vertragshändler der Versuchung, sich über fragwürdige Absatzwege am Graumarkt zu beteiligen. Rund 71 Prozent der befragten Händler würden diesen Markt nutzen, um im beinharten Preiskampf der Branche mithalten zu können, teilte KPMG mit. Zur Vorgehensweise der Händler am grauen Markt fand KPMG heraus, dass viele beispielsweise offizielle Rabattaktionen der Hersteller ausnutzten, um sich mit zahlreichen verbilligten Geräten einzudecken. Oder sie kauften von insolventen Firmen große Mengen nicht abgesetzter Waren. Da sie diese dann aber nicht komplett auf herkömmliche Weise in ihren Geschäften losschlagen könnten, würden sie den Rest in der Regel auf dem grauen Markt anbieten. Rund 36 Prozent der Befragten gaben an, dass Graumarktprodukte zehn bis 20 Prozent preiswerter verkauft würden. Andere hätten sogar von 20 bis 40 Prozent gesprochen. Ein weiterer Aspekt des grauen Marktes sei, dass Kundenwünsche schnell befriedigt würden. Knapp 92 Prozent der Händler hätten angegeben, innerhalb von 48 Stunden die gewünschten Produkte zu erhalten. Zwei Drittel der Befragten gewähren sogar eine Garantie auf die Graumarktprodukte. „Diese Praxis drücke stark auf die Gewinne redlicher Händler sowie der Produkthersteller", so die Wirtschaftsprüfer. „Die Hersteller sollten sich darüber klar werden, welch negative Auswirkungen der graue Markt auf ihre Gewinne und ihren Markennamen hat." Nicht ganz uneigennützig schlägt KPMG den Unternehmen daher vor, schärfere interne und externe Kontrollen bei Vertragspartnern einzuführen. Denn die Umfrage habe auch ergeben, dass nur jeder zweite Hersteller von seinen Händlern Nachweise über die Vertriebswege seiner Markenprodukte verlange. Die Studie wurden den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit der "Anti-Gray Market Alliance" erstellt, einem Zusammenschluss US-amerikanischer IT-Unternehmen. Befragt worden seien dabei elf namhafte IT-Hersteller, 43 autorisierte Händler sowie zehn große Handelsorganisationen in aller Welt. (mf)

Der Handel mit IT-Produkten auf dem so genannten Graumarkt führt in der ohnehin gebeutelten Branche einer Studie zufolge weltweit zu Verlusten in Milliardenhöhe. Über nicht autorisierte Handelswege werden verbilligte Markenprodukte wie Computer und Zubehör im Wert von inzwischen jährlich 40 Milliarden Dollar umgesetzt, fand die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG heraus. Den Herstellern entstünden dadurch, neben einem Imageschaden, jährlich Verluste von rund fünf Milliarden Dollar - Tendenz steigend. Schuld daran sind keinesfalls nur Betrüger, sondern angeblich auch die Fachhandelspartner.Als Ursache für das stetige Anwachsen des grauen Marktes haben die Experten unter anderem nämlich den Missbrauch von Vertriebsvereinbarungen und Rabattaktionen durch die Partner ausfindig gemacht. Der Studie zufolge unterliegt sogar der Großteil der autorisierten Vertragshändler der Versuchung, sich über fragwürdige Absatzwege am Graumarkt zu beteiligen. Rund 71 Prozent der befragten Händler würden diesen Markt nutzen, um im beinharten Preiskampf der Branche mithalten zu können, teilte KPMG mit. Zur Vorgehensweise der Händler am grauen Markt fand KPMG heraus, dass viele beispielsweise offizielle Rabattaktionen der Hersteller ausnutzten, um sich mit zahlreichen verbilligten Geräten einzudecken. Oder sie kauften von insolventen Firmen große Mengen nicht abgesetzter Waren. Da sie diese dann aber nicht komplett auf herkömmliche Weise in ihren Geschäften losschlagen könnten, würden sie den Rest in der Regel auf dem grauen Markt anbieten. Rund 36 Prozent der Befragten gaben an, dass Graumarktprodukte zehn bis 20 Prozent preiswerter verkauft würden. Andere hätten sogar von 20 bis 40 Prozent gesprochen. Ein weiterer Aspekt des grauen Marktes sei, dass Kundenwünsche schnell befriedigt würden. Knapp 92 Prozent der Händler hätten angegeben, innerhalb von 48 Stunden die gewünschten Produkte zu erhalten. Zwei Drittel der Befragten gewähren sogar eine Garantie auf die Graumarktprodukte. „Diese Praxis drücke stark auf die Gewinne redlicher Händler sowie der Produkthersteller", so die Wirtschaftsprüfer. „Die Hersteller sollten sich darüber klar werden, welch negative Auswirkungen der graue Markt auf ihre Gewinne und ihren Markennamen hat." Nicht ganz uneigennützig schlägt KPMG den Unternehmen daher vor, schärfere interne und externe Kontrollen bei Vertragspartnern einzuführen. Denn die Umfrage habe auch ergeben, dass nur jeder zweite Hersteller von seinen Händlern Nachweise über die Vertriebswege seiner Markenprodukte verlange. Die Studie wurden den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit der "Anti-Gray Market Alliance" erstellt, einem Zusammenschluss US-amerikanischer IT-Unternehmen. Befragt worden seien dabei elf namhafte IT-Hersteller, 43 autorisierte Händler sowie zehn große Handelsorganisationen in aller Welt. (mf)

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