Der Mittelstand trägt zu über 40 Prozent zu den ITK-Ausgaben und -Investitionen in Deutschland bei. Um der Bedeutung dieser Klientel Rechnung zu tragen, hat Cisco Systems Anfang des Jahres zusammen mit dem Kasseler Marktforschungsunternehmen Techconsult den "IT-Mittelstandsindex" ins Leben gerufen.
Aufstieg aus dem Tal der Tränen
Nach überdurchschnittlich guten Ergebnissen im Juli zeigen auch die August-Zahlen, dass der Mittelstand nach zwei Jahren im Tal der Tränen endlich wieder Mut schöpft und auch die IT-Investitionen langsam wieder anziehen. Trotz einer schwächeren Entwicklung der aktuellen wirtschaftlichen Lage im August hat der IT-Markt im Mittelstand auf seinem Weg zum Positiven inzwischen eine Stabilisierung erreicht. Die Ausgabenplanungen weisen auf weiter wachsende IT-Budgets hin.
Nach dem "Höhenflug" im Juli gingen die Umsätze im August mehrheitlich leicht zurück. Hierbei handelt es sich jedoch offenbar nur um eine Delle im Wachstumsverlauf: Der Index der Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate stieg zum dritten Mal in Folge und erreichte mit über 124 Punkten seinen Jahreshöchststand, womit sich die Optimisten deutlich in der Überzahl befinden.
Wie der Index der geplanten IT-Investitionen im Juli zeigt, waren die mittelständischen Unternehmen im August sogar noch mehr als in den zwei vorherigen Monaten geneigt, ihre Ausgaben für Informations- und Kommunikationstechnologie zu erhöhen. Mit einer Verbesserung um drei Punkte auf einen Wert von 100 weist auch der Index für die jeweils aktuellen Investitionen auf eine Stabilisierung der Lage hin. Sollte der positive Trend anhalten, dürfte der Erwartungsindex von mittlerweile schon 110 Punkten in Bälde vielleicht wirklich von verstärkter Investitionstätigkeit im Mittelstand gefolgt werden.
Investitionen in Hardware ziehen wieder an
Was den Kommunikationsbereich angeht, lag der Index für die aktuellen Ausgaben weiter unter der 100-Punkte-Marke und zeigte mit 96 Punkten sogar einen leichten Negativausschlag. Auch der Erwartungsindex für geplante Investitionen ist etwas gesunken, blieb aber mit 103 Punkten immer noch im positiven Bereich, was auf steigende Budgets für Kommunikationstechnologie hoffen lässt. Gegenüber Innovationen wie Voice over IP besteht im Mittelstand allerdings noch Zurückhaltung. Diese werden wohl erst langsam vom mittelständischen Markt adaptiert, sodass die Wirkung des Preisverfalls der traditionellen Kommunikation noch überwiegt.
Treiber des Kommunikationsmarktes ist derzeit vor allem das Kredit- und Versicherungswesen: Sowohl der aktuelle Ausgabenindex als auch der Indikator der geplanten Investitionen lagen in der Finanzbranche im August am höchsten. Für die nächsten drei Monate planen auch Dienstleister und Handel wachsende Investitionen in Kommunikationsprodukte.
Die Nachfrage nach Hardware entwickelte sich weiter erfreulich. Der Investitionsindex erreichte einen neuen Jahreshöchstwert von 109 Punkten. Umso mehr erstaunt, dass der Indexwert für die geplanten Ausgaben deutlich nach unten ging, obwohl er mit 110 Punkten immer noch zeigt, dass die große Mehrheit der Mittelständler in den kommenden drei Monaten steigende Hardwareinvestitionen vorsehen.
Softwareinvestitionen konnten sich erneut behaupten. Wie im Juli lag der Score bei 100, somit halten sich reduzierte und steigende Budgets wie im Vormonat die Waage. Der Erwartungsindex bezüglich anstehender Investitionen hält sich bei über 110 Punkten und gibt der optimistischen Haltung Ausdruck.
Endlich wurde auch der IT- und TK-Dienstleistungsmarkt von der Gesamtmarktentwicklung erfasst. Der Service-Ausgaben-Indikator ist von 93 auf fast 101 Zähler gestiegen. Das bedeutet: Erstmals in diesem Jahr gab eine - wenn auch nur leichte - Mehrzahl der Mittelständler höhere Beträge für IT- und TK-Services aus als im Vormonat. Der Erwartungsindex, der diese Entwicklung seit Juni andeutete, gibt mit 105 Punkten Hinweise auf erhöhte Dienstleis-tungsausgaben in den nächsten drei Monaten.
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ComputerPartner-Meinung
Wie heißt es so schön: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Doch von einer Schwalbe allein kann mit den Hoffnungen, die im Mittelstand seit Jahresmitte emporsteigen, längst keine Rede mehr sein. Es wäre schön, wenn den Erwartungen hinsichtlich der geplanten IT-Investitionen bald Taten folgen würden. (kh)