Der Markt für Mobile Gaming wächst

13.11.2003

Frost & Sullivan prognostiziert, dass sich die Umsätze auf dem Europamarkt für Mobile Gaming von 720 Millionen Euro in 2002 auf knapp 6,3 Milliarden Euro im Jahre 2006 fast verzehnfachen könnten. Als Gründe für diese Entwicklung nennen die Analysten die Erweiterung der Absatzkanäle, die zunehmende Bekanntheit mobiler Spiele sowie die fortschreitende Vereinfachung des Herunterladens und Bezahlens mit dem Handy. Laut Jan Sythoff, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan, ist die stärkste Triebkraft für das Wachstum die zunehmende Verbreitung spielfähiger Geräte sowie die verbesserte Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Spielen. Erst seit in diesem Jahr downloadfähige Handys mit Farbdisplay den Durchbruch zum Massenmarkt geschafft haben - etwa die Hälfte der 2003 verkauften Handys dürften nach Schätzung von Frost & Sullivan downloadfähig sein -, ist der Markt nicht mehr auf Gameboys, eingebettete Spiele und begrenzte textbasierende Spiele, die SMS und WAP verwenden, beschränkt.

Angesichts einer immer größeren Zahl von Mobilfunkteilnehmern mit datenfähigen Handys mit Farbdisplay sehen die Inhaltsanbieter und Anwendungsentwickler ein neues Medium, über das sie ihre Produkte und Dienste vertreiben können. Aber auch die Netzbetreiber haben in das Angebot von Spielen und anderen Inhalten investiert. Bis Ende 2006 sollen mobile Spiele rund fünf Prozent der Gesamterlöse der Netzbetreiber mit drahtlosen Datendiensten ausmachen, was etwa 30 Prozent der Gesamterlöse mit Videospielen entspricht. Ein Spiel auf Medienträger kostet im Durchschnitt 22 bis 40 Euro, während ein über Mobilfunk erhältliches Spiel zwischen 14 Euro (bei einem Symbian-Spiel) und 0,20 Euro (bei einem einfachen SMS-Quiz) kostet.

Ulrike Goreßen

Meinung der Redakteurin

Die spannendste Frage ist wohl, welcher Vertriebskanal für Mobile Games sich durchsetzen wird. Es müssen ja nicht immer die Netzbetreiber sein, wie schon die Entwicklung des Marktes für Logos und Klingeltöne gezeigt hat. Gewiefte Fachhändler könnten ja auch eine Art "Gaming-Tankstelle" im Laden oder im Internet anbieten und so den Großen ernsthaft Konkurrenz machen.

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