Der PC-Markt: Desaster statt Zaster zu Weihnachten

08.01.2001
Statt klingender Kassen gab es im vorweihnachtlichen PC-Geschäft gähnend leere Läden und lange Gesichter. Laut PC Data fielen im Dezember die Verkäufe weltweit in Einzelhandelsläden und im Direktverkauf um rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt der allgemeine Abwärtstrend im PC-Markt weiterhin bestehen. Seit August sinken die Verkaufszahlen stetig, seit November sogar mit zweistelligen Absatzeinbrüchen. Die Wall-Street rüstet sich aufgrund der stockenden Abverkäufe für eine erneute Runde in Sachen Ertragswarnung. Erstes Vorzeichen für turbulente Tage an der Börse sind die extremen Pre bei Apple für Desktops und Notebooks. Kevin McCarthy von der Crecdit Su vermutet als Grund dafür volle Lager, da Apple die Preise um bis zu 1.000 Dollar oder 23 Prozent senkte. McCarthy warnt deshalb vor euphorischen Aktien-Käufen. Apple-Anteile seien gut aber nur haltenswert eingestuft worden. Auch andere Analysten erkennen den Ernst der Lage. John Jones von Salomon Smith Barney muss nun den Wachstumsbedenken seitens IBM zustimmen, obwohl Big Blue nicht so massiv im Privatenkundengeschäft involviert ist. Dennoch erfolgte nicht die erhoffte Umsatzerholung im Festplattenbereich für Highend-Server. Deshalb senkt Jones die Umsatzerwartungen für das vierte Quartal um 400 Millionen Dollar. Auch Hewlett-Packards Umsatzerwartungen für das Q4 mussten immerhin noch um 150 Millionen Dollar nach unten rev werden. HP konnte weder durch eine 23-prozentige Pre für Server noch durch die neue Chefin Carly Fiorina punkten. Selbst der Unix-Serverbereich scheint unerwartet schlecht abzuschne. Besonders arg gebeutelt ist Klassenprimus Compaq . Der PC-Hersteller muss erst wieder das Vertrauen des Marktes zurückgewinnen. Die Manager hatten Anfang Dezember erst vollmundig den Analysten mitgeteilt, das vierte Quartal liefe nach Plan. Wenige Tage später musste man schon eine Warnung aussprechen. Der Umsatz wird nun wohl bis zu zehn Prozent unter den Erwartungen liegen und auch der voraussichtliche Gewinn pro Aktie wird eher bei 28 Cent als bei den anvisierten 37 Cent liegen. Nach Analystenmeinung wird der Geschäftsvelauf im ersten Quartal 2001 durch den harten Preiskampf im Markt, hohe Lagerbestände und das angespannte Konjunkturumfeld belastet werden. Trost finden die Auguren nur in einer ansonsten negativen Sitaution: Die meisten Aktienkurse seien bereits so niedrig bewertet, dass es kaum zu weiteren eklatanten Kursverlusten kommen werde. (go)

Statt klingender Kassen gab es im vorweihnachtlichen PC-Geschäft gähnend leere Läden und lange Gesichter. Laut PC Data fielen im Dezember die Verkäufe weltweit in Einzelhandelsläden und im Direktverkauf um rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt der allgemeine Abwärtstrend im PC-Markt weiterhin bestehen. Seit August sinken die Verkaufszahlen stetig, seit November sogar mit zweistelligen Absatzeinbrüchen. Die Wall-Street rüstet sich aufgrund der stockenden Abverkäufe für eine erneute Runde in Sachen Ertragswarnung. Erstes Vorzeichen für turbulente Tage an der Börse sind die extremen Pre bei Apple für Desktops und Notebooks. Kevin McCarthy von der Crecdit Su vermutet als Grund dafür volle Lager, da Apple die Preise um bis zu 1.000 Dollar oder 23 Prozent senkte. McCarthy warnt deshalb vor euphorischen Aktien-Käufen. Apple-Anteile seien gut aber nur haltenswert eingestuft worden. Auch andere Analysten erkennen den Ernst der Lage. John Jones von Salomon Smith Barney muss nun den Wachstumsbedenken seitens IBM zustimmen, obwohl Big Blue nicht so massiv im Privatenkundengeschäft involviert ist. Dennoch erfolgte nicht die erhoffte Umsatzerholung im Festplattenbereich für Highend-Server. Deshalb senkt Jones die Umsatzerwartungen für das vierte Quartal um 400 Millionen Dollar. Auch Hewlett-Packards Umsatzerwartungen für das Q4 mussten immerhin noch um 150 Millionen Dollar nach unten rev werden. HP konnte weder durch eine 23-prozentige Pre für Server noch durch die neue Chefin Carly Fiorina punkten. Selbst der Unix-Serverbereich scheint unerwartet schlecht abzuschne. Besonders arg gebeutelt ist Klassenprimus Compaq . Der PC-Hersteller muss erst wieder das Vertrauen des Marktes zurückgewinnen. Die Manager hatten Anfang Dezember erst vollmundig den Analysten mitgeteilt, das vierte Quartal liefe nach Plan. Wenige Tage später musste man schon eine Warnung aussprechen. Der Umsatz wird nun wohl bis zu zehn Prozent unter den Erwartungen liegen und auch der voraussichtliche Gewinn pro Aktie wird eher bei 28 Cent als bei den anvisierten 37 Cent liegen. Nach Analystenmeinung wird der Geschäftsvelauf im ersten Quartal 2001 durch den harten Preiskampf im Markt, hohe Lagerbestände und das angespannte Konjunkturumfeld belastet werden. Trost finden die Auguren nur in einer ansonsten negativen Sitaution: Die meisten Aktienkurse seien bereits so niedrig bewertet, dass es kaum zu weiteren eklatanten Kursverlusten kommen werde. (go)

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