Der Preiskrieg zwischen Scott und Maxdata ist in vollem Gang

03.09.2000
Im Monitorgeschäft mit den Billigmarken ist Kampf angesagt: Kaum bringt Maxdata die Monxx-Produkte, schlägt Scott zurück. Die Preise im Low-End-Bereich sind damit im freien Fall.

Maxdata-Chef Holger Lampatz dachte wohl, er sei der Star der diesjährigen Cebit, was Preis-Dumping angeht. Falsch gedacht: Scott geht noch weiter runter. Lampatz bringt die 17-Zoll-Monxx-Monitore für 399 Mark inklusive Steuer an den Mann. Scott setzt 299 Mark dagegen. Schleuderpreise, selbst im Billigsegment (siehe Kommentar, Seite 8).

Ab April sollen die 17-Zöller für 299 Mark - allerdings zum Händlereinkaufspreis - auf den Markt kommen. Das Gerät ist TCO99-zertifiziert und garantiert vier Jahre Vor-Ort-Service. Die Garantie für Monxx beträgt nur zwölf Monate. "Hier geht es nicht ums Geldverdienen, sondern um knallharten Wettbewerb", sagt Wolfgang Zulauf, Vorstandsvorsitzender der Zulauf AG und Anbieter von Scott-Produkten, und bläst damit ins gleiche Horn wie Lampatz (siehe ComputerPartner 8/00, Seite 10). Sinn und Zweck der Übung: Verdrängung der Konkurrenz um jeden Preis. "Wir wollen den Fachhandel damit direkt über den Preis adressieren. Getreu unserem Motto: Wir sind wie Aldi - gut und billig", ergänzt dann auch der neue Geschäftsführer Alexander Osberger.

Endkunden-Pool über Retailer aufbauen

Osberger, der seinen neuen Job am 1. April antritt, war vorher bei Minolta als Vertriebsleiter für Distribution und Retail tätig. Seine Zielsetzung für das laufende Geschäftsjahr: "Fokus sind für uns erst mal Kunden wie Media-Markt, Saturn und die Promärkte, um einen möglichst großen Endkunden-Pool aufzubauen. Gleichzeitig wollen wir den Fachhandelskanal in Angriff nehmen", so Osberger. Bisher habe Scott sich hier mit Aktivitäten zurückgehalten, meint der neue Mann. Jetzt will er mit Fax-Mailings und Schulungsangeboten die Attraktivität der Marke Scott für den Wiederverkauf steigern. "Im zweiten Schritt werden wir die großen Sytemhäuser und Behörden angehen", führt Osberger weiter aus. Eine weitere Preisoffensive plant Scott im LCD-Geschäft: Hier will der Anbieter einen 15-Zöller unter 1.500 Mark für Fachhändler auf den Markt bringen. Auch dieses Angebot fällt in die Kategorie Schnäppchen. Der Wettbewerb ist bei den LCDs noch mit Preisen zwischen 1.800 und 2.000 Mark unterwegs.

Was das Gewinnen von Marktanteilen angeht, scheint sich die Strategie von Scott auszuzahlen: "Laut Marktforscher Bryan Norris liegen wir in Europa auf Platz zehn und in Deutschland nach verkauften Stückzahlen auf Platz zwei mit 8,8 Prozent Marktanteil. Unser Ziel, eine Million Monitore in Europa zu verkaufen, werden wir mit Sicherheit erreichen", gibt sich Zulauf siegessicher. (ch)

www.maxdata.de

www.zulauf.de

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