Der Trend geht zu externen Laufwerken

05.12.2002
Früher nur selten anzutreffen, gehören externe Laufwerke heute langsam, aber sicher zum Standardzubehör des PC. Von der Festplatte über MO-Laufwerke bis hin zu Brennern gibt es alles, was das Herz des PC-Users begehrt, auch als externe Variante.

Moderne Rechner sollen nicht zu viel Platz auf dem Schreibtisch beanspruchen, sie sollen leise sein und außerdem chic aussehen. Den Konstrukteuren bleibt dadurch nicht viel Spielraum, um Platz für weitere zusätzliche, aber erst später zu installierende Komponenten freizuhalten. Deshalb werden nur diejenigen Komponenten eingebaut, die für einen multimedialen Betrieb des Rechners unbedingt notwendig sind. Dazu gehören ein CD-ROM- oder DVD-Laufwerk und eine Diskettenstation. Das war’s. Was aber, wenn der Anwender beispielsweise nun auch CDs oder DVDs brennen möchte.

- Möglichkeit 1: Er ersetzt das CD-ROM- oder DVD-Laufwerk durch einen Brenner. Das Problem: Er ist gezwungen, den Rechner aufzuschrauben und die betreffende Komponente selbst einzubauen oder aber den PC beim Fachhandel umrüsten zu lassen. Oft ist der Anwender gar nicht in der Lage, einen solchen Umbau zu bewerkstelligen. Im zweiten Fall muss der Rechner in die Fachwerkstatt und ist eventuell einen oder zwei Tage nicht nutzbar.

- Möglichkeit 2: Der Anwender entscheidet sich für eine externe Lösung. Probleme treten dank der heute üblichen USB-Schnittstellen kaum auf. Anstöpseln, einschalten - läuft. Den höheren Preis für ein externes Gerät zahlen viele Kunden gerne, da sie jetzt nicht mehr am PC herumschrauben oder den Rechner zur Fachwerkstatt tragen müssen.

Warum ging das alles früher nicht?

Bis vor etwa drei Jahren gab es am PC nur serielle und parallele Schnittstellen. Beide konnten aber nicht mit den Datenübertragungsgeschwindigkeiten mithalten. Mehr als 115 Kbit bei der seriellen und mehr als 2 Mbit pro Sekunde bei der parallelen Schnittstelle waren nicht drin. Einzig SCSI bot hier einen Ausweg. Dazu war aber ein teurer SCSI-Kontroller nötig, der ebenfalls eingebaut werden musste. Außerdem kosteten externe Geräte mit SCSI-Schnittstelle wesentlich mehr als solche mit paralleler Anbindung. Deshalb setzte sich SCSI auch nur im professionellen Bereich durch.

Heute gehört USB 1.1 quasi schon zur Standardausrüstung eines jeden neuen PC. Sie bietet bereits eine Datentransferrate von etwa 2 Mbit pro Sekunde. USB 2.0 wartet dagegen bereits mit 480 Mbit pro Sekunde auf. Solche Raten sind aber mehr als ausreichend, um auch die datenhungrigsten Geräte mit genügend Bits zu versorgen. Die Zeiten, als Anwender auf einen müden, externen Datenspeicher warten mussten, sind endgültig vorbei.

Zubehörhersteller haben diesen Trend erkannt und bringen immer mehr und neue Geräte für den externen Anschluss heraus. Den User freut es, braucht er doch heute nicht mehr am PC herumzuschrauben oder auf sein gutes Stück einige Zeit zu verzichten. Außerdem kann er das externe Gerät schnell im Schrank verstauen, wenn es nicht benötigt wird. Einzig den Herstellern von Gehäusen scheint dieser Trend nicht bewusst zu sein. Bei Standardgehäusen vermisst man schmerzlich USB-Anschlüsse an der Vorderseite. Zum Anstöpseln der externen Geräte ist der User immer noch gezwungen, hinter den Rechner zu krabbeln. Aber auch das haben Zubehörhersteller erkannt und bieten Einbaugeräte für den 5,25er-Schacht an. Die erweitern beispielsweise die internen Schnittstellen um einen Hub, der dann mehrere USB-Ports an der Frontseite des Rechners liefert. Hier ist dann wieder der Fachhandel gefragt, der dem Kunden das Gerät einmal installieren muss.

ComputerPartner-Meinung:

Wenn der Trend zu externen Geräten geht, sollte der Fachhandel dem nicht im Wege stehen, sondern dem Kunden eine Einbau-Hub empfehlen. Erstens kann er durch die Integration des Hub verdienen, und zum Zweiten sind auch die Margen bei externen Laufwerken wesentlich besser. (jh)

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