Desktops bleiben top

11.11.2004
Laut den aktuellen Zahlen von Gartner konnte der deutsche PC-Markt im dritten Quartal um 7,6 Prozent zulegen. FSC festigte seine Marktführerschaft und musste sich nur bei den Mobilen von Acer geschlagen geben. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Mit einem Plus von 7,6 Prozent schloss der deutsche PC-Markt das dritte Quartal 2004 ab. Da die Top-Sieben-Unternehmen alle überdurchschnittlich zulegen konnten, hat es auf den vorderen Rängen keinen Platzwechsel gegeben. Die größten Verluste musste der Zehntplatzierte Vobis hinnehmen.

Auch wenn die Notebooks sowohl bei den Privat- als auch den Business-Kunden sehr beliebt sind und mit 11,3 Prozent fast doppelt so stark zulegen konnten als die Desktops, bleibt das Standgerät mit einem Marktanteil von 61,3 Prozent und knapp 1,96 Millionen verkauften Geräten eindeutig der Formatsieger.

Wie schon in den vorangegangenen Quartalen, macht sich das Ende des Investitionsstaus bei den Geschäftskunden auch in den Abverkäufen bemerkbar. So stieg der Anteil der Business-Verkäufe um 8,6 Prozent auf 61,1 Prozent, während die Privatkunden durch ein unterdurchschnittliches Plus von 6,2 Prozent auf einen Marktanteil von nur noch 38,9 Prozent kamen. Im dritten Quartal 2003 lag ihr Anteil noch bei 39,5 Prozent.

Stärken und Schwächen der Hersteller

Weiterhin auf dem deutschen PC-Thron sitzt FSC. Die positiven Zuwachsraten des Marktführers beruhen in erster Linie auf den hervorragenden Ergebnissen bei den Amilo-Notebooks. Dieser Zuwachs reichte wohl für den Gesamtsieg, pikanterweise aber nicht für den Notebook-Thron. Hier mussten sich die Bad Homburger wieder einmal Acer geschlagen geben.

Trotz der laut Gartner immer noch bestehenden Herausforderungen rund um die Vertriebspartner hat HP ein gutes, zumindest leicht überdurchschnittliches Gesamtwachstum aufzuweisen. Da es aber im Notebook-Bereich zu Lieferproblemen kam, erhielt der westeuropäische Marktführer seine Quittung in Form eines zweiprozentigen Minus.

Der Drittplatzierte Acer profitiert weiterhin von seinem guten Verhältnis zu den Broadline-Distis. Laut Gartner sollen die Acer-Volumen mittlerweile bei einigen der Distributoren genauso groß sein wie die von HP. Erfreulich ist in diesem Quartal auch, dass nicht nur die Notebooks gut liefen, sondern Acer auch im Desktop-Bereich deutlich zulegen konnte.

Verfechter des indirekten Kanals sollten Dell noch genauer im Auge behalten. Dem Direktanbieter kommt nämlich nur der weiterhin positive Trend im Großkundengeschäft zugute, er ist mittlerweile noch stärker im hart umkämpften Mittelstandsmarkt sichtbar.

Dank guter Notebook-Absätze im Geschäftskundenbereich positioniert sich IBM in diesem Quartal auf Rang fünf. Im Vergleichsquartal 2003 war das noch der Platz von Vobis; da aber mittlerweile die Eigenmarke Highscreen nicht mehr existiert, ist das Minus von über 52 Prozent nachvollziehbar und logisch.

Analysten-Meinung

Meike Escherich, Gartner-Analystin, warnt vor übertriebenen Zukunftserwartungen. "Der Markt zeigt im dritten Quartal 2004 wohl weiterhin ein gesundes Wachstum, aber der Trend geht unvermeidlich zurück", so die Analystin. "Einer der Hauptindikatoren ist das Notebook-Segment, das im Konsumentenbereich mittlerweile nur noch knapp zehn Prozent Wachstum aufweist."

Auch die Geschäftszahlen im Business-Umfeld würden eine deutliche Sprache sprechen: "Mit dem Ende des gegenwärtigen Replacement Cycles wird sich der PC-Markt in den nächsten zwei Jahren wesentlich verändern. Für die Jahre 2006 bis 2008 erwarten wir ein Volumenwachstum von knapp fünf Prozent und einen Umsatzrückgang von minus 0,6 Prozent für den Gesamtmarkt in Deutschland." Mit dieser Prämisse werden ihrer Ansicht nach "radikale Sparmaßnahmen und vermehrter Preisdruck dazu führen, dass nur die effizientesten Hersteller überleben".

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