Desktops im Abwärtstrend - Mobil-PCs und Server bremsen den Fall

02.08.2001
Das zweite Quartal 2001 war für viele Hersteller sehr unangenehm. Laut IDC schrumpfte der deutsche PC-Markt um vier Prozent. Vor allem Desktops lagen wie Blei in den Regalen. Es gab aber auch Gewinner im Roulette um Käufer und Marktanteile.

Wir setzen lieber auf Profit als auf Marktanteile" - "Als wir merkten, dass die Läger der Händler voll waren, haben wir uns zurückgehalten" -"Wir haben uns nur zum Teil dem knallharten Preiskampf gestellt" - die aktuellen IDC-Zahlen für den deutschen PC-Markt im zweiten Quartal 2001 liegen jetzt vor und in vielen Führungsetagen der Hersteller werden Erklärungen gesucht. Konnte man im vergangenen Jahr noch der Jahr-2000-Problematik die Schuld für die Kaufmüdigkeit der Kunden zuweisen, macht sich nun vielerorts wachsende Besorgnis breit. Weder der Business- noch der Consumer-Markt sind länger berechenbar. Kundenfavoriten des Weihnachtsgeschäfts verstopfen nun die Regale. Groß- und Mittelstandskunden reduzieren das Auftragsvolumen drastisch oder verschieben die Kaufentscheidung auf später.

Laut IDC schrumpfte der gesamte PC-Markt in Deutschland im zweiten Quartal 2001 um vier Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Schuld daran ist das Minus von 9,1 Prozent im Desktop-Bereich. Im Vergleich zum Q2/2000 wurden von April bis Juni mehr als 100.000 Tischrechner weniger verkauft. Die massivsten Einbrüche verbuchte Marktführer Fujitsu Siemens (minus 25,1 Prozent), nach Firmenangaben jedoch ausschließlich im Consumer-Markt. Auch Acer und Medion mussten zweistellige Einbußen hinnehmen.

Anders sieht es im Mobile-Segment aus, das insgesamt um 16,4 Prozent gewachsen ist. Hier schoss FSC mit einem Wachstumsplus von 61,7 Prozent auf Platz zwei vor, während (immer noch) Marktführer Toshiba einen Einbruch von 25,2 Prozent verkraften muss. Der Shootingstar in diesem Marktsegment ist - zumindest auf Grund der Wachstumsrate - Gericom mit einem Plus von fast 200 Prozent.

Auch der Server-Markt konnte sich mit einem Plus von 9,4 Prozent behaupten. Bis auf FSC (-9,9 Prozent), IBM (-23,4 Prozent) und Apple (-61,9 Prozent) legten die anderen zum Teil massive Zuwächse hin. Besonders auffallend ist der Wachstumsschub von Dell, dessen Marktanteile in allen Disziplinen überdurchschnittlich gewachsen sind. (go)

www.idc.com

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