Wenn es nach den Verbrauchern ginge, müsste es schon längst UMTS-fähige Handys auf dem deutschen Mobilfunkmarkt geben. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage unter 629 Internetuser, die das Online-Marktforschungsinstitut Dialego durchgeführt hat. Die Nachfrage nach den Mobiltelefonen der dritten Generation ist fast ebenso groß wie das Interesse an mobilen Diensten. 61 Prozent der Befragten möchten sich ein UMTS-fähiges Mobilfunktelefon zulegen.
Mehr als drei Viertel (76 Prozent) würden ortsbezogene Dienste (Location Based Services) über UMTS nutzen wollen. Dazu gehören Wegbeschreibungen zum nächsten Hotel für Ortsunkundige, Ausweichrouten bei Staus oder Informationen über das öffentliche Verkehrsnetz.
Mobile Commerce wie etwa Produktbestellung oder Bezahlung per Handy steht an zweiter Stelle der für die User interessantesten UMTS-Dienste (60 Prozent). Ebenfalls hoch im Kurs stehen Multimedia-Dienste (57 Prozent) und mobiles Internet (46 Prozent).
Weil die Erwartungen an UMTS sehr hoch sind, können Handy und Service nach Ansicht der Befragten ruhig ein wenig mehr kosten: So sind 36 Prozent bereit, bis zu 250 Mark mehr für ein UMTS-fähiges Handy auszugeben. 33 Prozent würden bis zu 500 Mark drauflegen, und für 14 Prozent wären sogar 1.000 Mark Mehrkosten akzeptabel. Knapp 70 Prozent gäben für mobile Dienste monatlich zusätzlich zwischen zehn und 25 Mark aus, ein Fünftel der Befragten noch bis zu 50 Mark. Mehr als 100 Mark extra wäre nur noch ein Prozent bereit zu zahlen.
Trotz dieser positiven Grundeinstellung zu UMTS wissen die Befragten aber auch um die Schwächen der dritten Generation. So sehen 41 Prozent Verbesserungsmöglichkeiten bei den aktuellen Handys und ihren Funktionen. Nach Meinung der Befragten könnten vor allem die Bedienungsfreundlichkeit (20,1 Prozent) und die Netzabdeckung sowie die Empfangsqualität (18 Prozent) verbessert werden.
Mit der Haltbarkeit und Lebensdauer der Geräte sind hingegen nur vier Prozent nicht zufrieden. Verbesserungen bei den derzeitigen Diensten fordert nur knapp ein Drittel der Befragten. Kritikpunkte waren hier insbesondere die unübersichtlichen Tarife (44 Prozent) sowie Geschwindigkeit und Bildaufbau (36 Prozent). Laut Dialego-Umfrage werden die Kunden in Zukunft beim Handykauf besonderen Wert auf Bildfähigkeit (56 Prozent), Sprachsteuerung (54 Prozent) und Aufbau von lokalen Netzwerken über kabellose Verbindungen (53 Prozent) legen.
www.dialego.de
ComputerPartner-Meinung:
Es ist erstaunlich, wie viele Gedanken sich die potenziellen Kunden bereits heute über die Vorteile von UMTS machen, obwohl vor 2003 kaum mit einer ernsthaften Netzabdeckung und mit ausreichend Content zu rechnen ist. (go)