Deutsche Niederlassung als Ersatz für Exklusiv-Disti

25.07.2002
Was macht ein taiwanischer Monitorhersteller, dessen deutscher ExklusivDistributor dicht macht? Einen neuen Disti suchen, oder gleich einen eigenen Standort eröffnen. Sampo Technology hat sich für die zweite Version entschieden. Nächstes Jahr wird eine deutsche Niederlassung eröffnet. Der Vertrieb wird auf mehrere Distis verteilt.

Mit dem Untergang der Windhorst Electronics GmbH (siehe ComputerPartner 18/02, Seite 10) ging für die Sampo Technology nicht nur ihr deutscher Exklusiv-Distributor, sondern auch der wichtigste Kontakt zum deutschen Markt flöten. Denn bisher bestellte nur Windhorst direkt bei Sampo. Die restliche Distribution musste über Windhorst beziehen. Um die Channel-Belieferung dennoch nahtlos aufrechtzuerhalten, übernahm diese Aufgabe kurzfristig die Europazentrale, Sampo Technology B.V. mit Sitz in den Niederlanden.

Doch das soll nicht so bleiben. In den Niederlanden ist man bereits eifrig dabei, ein neues Distributionsnetz aufzubauen. Dazu wurde zum 1. April 2002 unter der Leitung von Alf Bruchhaus, General Manager Germany bei der Sampo Technology, ein neues dreiköpfiges Team gebildet. Bruchhaus kennt den Markt. Er kommt direkt von Windhorst Electronics, wo er als Marketing- und Vertriebsleiter tätig war, zu Sampo. Nachdem er die Voraussetzungen für den deutschen Firmensitz geschaffen hat, will er mit seiner Mannschaft umziehen - allerdings erst im ersten oder zweiten Quartal des nächsten Jahres. Als bevorzugten Standort für den deutschen Firmensitz fasst Sampo das Rhein/Main-Gebiet ins Auge. Von dort aus sollen dann die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz betreut werden.

"Wir wollen den Brand in Deutschland bekannt machen, denn Deutschland hat eine Sogwirkung für den europäischen Markt", meint Bruchhaus. Um eine breite Masse des Fachhandels zu erreichen, hat der Hersteller bereits jetzt "eine gute Mischung mittelständischer Distributoren gewonnen, die sich auf Sampo fokussieren", so Bruchhaus. Das Geschäft soll zu 75 Prozent über die Distribution laufen. Promarkt und Media-Markt will der Hersteller direkt beliefern. Um auch im Service keine Lücken aufkommen zu lassen, hat die Teleplan GmbH seit April diese Aufgabe für den Monitorhersteller übernommen.

Noch in diesem Jahr will die deutsche Mannschaft insgesamt rund 60.000 Monitore verkaufen. Bruchhaus ist sich darüber im Klaren: "Das ist ein sehr hoch gestecktes Ziel", aber man liege in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres (April bis Juni) mit 18.000 verkauften Geräten bereits über dem Ziel.

www.sampotech.de

ComputerPartner-Meinung:

"Zeit ist Geld". Nach dem Wegfall des deutschen Allein-Distributors lässt sich der Hersteller lange Zeit, um den direkten Kontakt zu den Partnern wieder aufzubauen. Der Fachhandel wird zwar von mehreren Distributoren betreut, doch Gespräche mit dem Hersteller vor Ort haben einen anderen Stellenwert. Viele Händler bevorzugen einen Hersteller, der eine Inlandsvertretung hat. (bw)

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