Deutscher Markt für Games-Software rückläufig

24.09.2004
Im europäischen Ländervergleich der Umsätze mit Games-Software (für Konsole, PC und Handheld) steht Deutschland nach Großbritannien und Frankreich auf Platz drei. Die aktuelle Studie "Interactive Leisure Software: Global Market Assessment and Forecasts to 2007" der Medienforschungsinstitute Goldmedia und Screen Digest prognostiziert, dass die Umsatz-zahlen in Deutschland in den nächsten zwei Jahre rückläufig sein werden. Erst im Jahre 2007 wird das Umsatzvolumen von 2003 wieder erreicht.

Im europäischen Ländervergleich der Umsätze mit Games-Software (für Konsole, PC und Handheld) steht Deutschland nach Großbritannien und Frankreich auf Platz drei. Die aktuelle Studie "Interactive Leisure Software: Global Market Assessment and Forecasts to 2007" der Medienforschungsinstitute Goldmedia und Screen Digest prognostiziert, dass die Umsatz-zahlen in Deutschland in den nächsten zwei Jahre rückläufig sein werden. Erst im Jahre 2007 wird das Umsatzvolumen von 2003 wieder erreicht.

Die Umsatzentwicklung der Games-Industrie in Deutschland ist zwar immer noch positiver als in anderen Freizeitmärkten, dennoch verläuft sie gegen den europäischen Gesamttrend und ist im Software-Bereich seit 2001 rückläufig. Noch 2000 wurden in Deutschland mit Spielen 1,211 Milliarden Euro umgesetzt, bis zum Jahr 2003 gingen die Umsätze auf 1,067 Milliarden Euro zurück.

Der Grund: Deutschland tut sich vergleichsweise schwer, den Games-Markt als gleichwertig unter den Freizeitmärkten zu akzeptieren. Hier sind Computer- und Videospiele noch nicht wirklich salonfähig geworden.

Trotzdem ist Deutschland in einem Spielesegment führend in Europa: beim Verkauf von PC-Spielen. Knapp die Hälfte des gesamten Umsatzes mit Games-Software wird in Deutschland über Games für den PC generiert. Piraterie und Preürze haben aber gerade hier zu erheblichen Umsatzeinbrüchen geführt und damit den Negativtrend unterstützt. Hinzu kommt, dass die Konsumenten ihre immer weniger prall gefüllten Geldbeutel lieber für Hardware öffnen als für Software.

Noch in einem anderen Bereich unterscheidet sich der deutsche Markt: Knapp 25 Prozent des PC-Spieleumsatzes wird mit Edutainment (Lernspiele) erzielt. In anderen Ländern liegt dieser Anteil deutlich niedriger.

Den weltweiten Umsatz mit Games-Software beziffern Goldmedia und Screen Digest im Jahre 2003 auf 18,2 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für 2007 werden Umsätze von 21,1 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Im weltweiten Ranking der Games-Märkte sind die USA führend, gefolgt von Japan und Großbritannien.

Westeuropa hat im Vergleich zum US-Markt 1,2 Milliarden US-Dollar weniger umgesetzt, aber immerhin 3,7 Milliarden US-Dollar mehr als der Japanische Markt. Im Zuge der EU-Erweiterung wird Europa künftig kräftig zulegen, sind sich die Analysten sicher, da mit den zehn neuen Mitgliedsstaaten lukrative Märkte hinzukommen.

Großbritannien erzielte in 2003 mit 1,677 Milliarden Euro die mit Abstand höchsten Umsatzzahlen, gefolgt von Frankreich mit 1,098 Milliarden Euro. Weniger als die Hälfte der Umsätze des deutschen Marktes (1,067 Milliarden Euro) erzielten Spanien/Portugal (zusammen 435 Millionen Euro) und die Nordischen Länder (418 Millionen Euro). (go)

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