Deutscher PC-Markt im Abwärtssog

22.11.2001

Die Nachfrage nach PCs in Deutschland ist im dritten Quartal 2001 erneut stark zurückgegangen. Während der europäische Markt um 6,9 Prozent einbrach, mussten die PC-Hersteller auf dem deutschen Markt einen Verkaufsrückgang um 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verschmerzen. Das teilte das Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest mit. Mit 1,34 Millionen verkauften PCs konnte Deutschland dennoch seinen Spitzenplatz in Europa behaupten. An europaweit 7,5 Millionen verkauften PCs hat Deutschland einen Anteil von 18 Prozent. Das professionelle Segment im deutschen Markt schrumpfte um 16,9 Prozent. Der Konsumentenmarkt enttäuscht mit 12,2 Prozent Minus. Fujitsu Siemens ist zweimal Spitzenreiter: Der Hersteller hat mit 20,8 (Vorjahr: 29,8) Prozent den größten Marktanteil - und verbucht mit minus 36,5 Prozent den größten Rückgang bei den verkauften Stückzahlen. FSC-Sprecherin Barbara Schäd-ler bleibt gelassen: "Unsere Strategie war, von nicht profitablen Geschäften die Finger zu lassen. Das haben wir getan, und unser Geschäftsjahr war dementsprechend profitabel. Den Rückgang der Stückzahlen im PC-Markt haben wir dabei bewusst in Kauf genommen." Auch Compaq hat kräftig verloren, im professionellen und im Konsumenten-Bereich. Dell konnte dank einer aggressiven Preispolitik um 35,2 Prozent zulegen und behauptet damit den vierten Platz. "Die anhaltende Konjunkturkrise in Kombination mit ständig fallenden Komponentenpreisen bedeuten, dass Hersteller wie Gericom und Medion Marktanteile gewinnen", äußerte sich Gartner-Analystin Meike Escherich. Im Jahresvergleich verloren die Top Five der Hersteller in Deutschland insgesamt fünf Prozent der Marktanteile an lokale Hersteller. In der gegenwärtigen Situation sei nicht Masse, sondern Flexibilität gefordert, so die Analystin. Statt Markennamen spielen Preis und Kundennähe eine große Rolle. (bv)

www.gartner.com

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